Szenen einer Ehe in Harben…

Die Helden suchen den Traviaschrein auf und unterhalten sich mit Travidan Crniza dem Traviageweihten. Sie erfahren, dass die Ehe tatsächlich hier im Traviaschrein geschlossen wurde wo Gundola Bosvani und Megrim Schollbecher von Traviago von Westfal, dem Vorgänger des jetzigen Traviapriesters, vermählt wurden. Travidan erzählt, dass ihm sein Vorgänger von Gerüchten über einen Ehevertrag zwischen den beiden berichtet hatte. Solche Verträge, so berichtet der Priester, seien zwar gesetzlich erlaubt, in den Augen Travia’s jedoch unmoralisch da der Treueschwur vor dem Altar ohnehin die Treue der beiden Getrauten besiegelt und eine Abmachung über die materiellen Güter im Falle eines Ehebruchs empört ihn.
Auch nach diesem Gespräch haben die Helden keine Lösung in der Hand die Megrim und Endrigo zusammen bringen könnte und so kehren sie zu Bosvani zurück und übergeben ihm den Keuschheitsgürtel. Glücklich bedankt er sich bei den Helden, übergibt ihnen 40 Dukaten Finderlohn und versichert ihnen, dass sie jederzeit bei ihm einen Gefallen einlösen können.

Da die Helden weiterhin bei Gundola Bosvani und Megrim wohnen beschließen Tejeran, Idra und Xolame sich des Nachts im Haus umzusehen.
Als es im Haus ruhig ist verzaubert Tejeran sich und die beiden anderen, worauf alle drei unsichtbar werden. Mit einem weiteren Zauber ruft der Zauberer eine magische Stille herbei die die Helden umgibt. Die Helden verlassen das Gästezimmer und sehen sich im ersten Stock um, wo sie auch bald das Arbeitszimmer finden. Beim Durchsuchen entdecken sie hinter einem Gemälde ein Zauberzeichen – und als Xolame eine Schublade des Schreibtisches zu öffnen versucht entkommen ihre Finger nur knapp einem daraus hervorschnellenden Dorn.

Nach einigen Mühen kann sie die anderen davon unterrichten, ehe Idra versucht die Falle der Lade zu entschärfen und das Schloss der Schublade zu knacken – es gelingt ihr dabei einen Stich des Dorns zu vermeiden. Im Inneren der Schubladen finden die Helden neben dem Mechanismus der Falle ein Fach in dem mehrere Unterlagen liegen.
Tejeran zaubert ein Kerzen-helles magisches Licht herbei damit die Helden die Unterlagen durchsehen können. Es handelt sich jedoch nur um geschäftliche Verträge des Handelshauses – keinen Ehevertrag.

Mit Hilfe einer kostbaren Silberdose, die Tejeran auf dem Schreibtisch findet und als Spiegel verwendet, versucht er sich das Zauberzeichen hinter dem Gemälde anzusehen.
Da er befürchtet das Zauberzeichen durch ein Abnehmen des Bildes auslösen könnte und er durch den Spalt hinter dem Bild das Zeichen nicht klar genug sehen kann um es zu identifizieren, grübelt der Magier ein wenig und untersucht es schließlich auf aktive Magie. Dabei findet er heraus, dass das Zauberzeichen wohl inaktiv ist, vermutlich war Bosvani zu geizig oder nachlässig um es neuerlich aktivieren zu lassen. Erleichtert entschließen sich die Helden schließlich das Bild herunterzunehmen – es ist wirklich schwer und sie stellen es am Boden ab.
Die Helden beginnen nun damit die Wand nach einem Geheimfach oder etwas Ähnlichem abzusuchen – dabei löst Tejeran etwas aus und wird von einem Dorn am Auge verletzt. Dank eines raschen Heilzaubers kann er sein Auge retten, merkt jedoch dass es danach etwas getrübt bleibt.
Idra hat inzwischen an der Stelle einen Dietrich in die Ritze in der Wand geklemmt und so die Stelle gekennzeichnet. Sie untersucht die Stelle und es gelingt ihr den Mechanismus zu deaktivieren und ein Geheimversteck zu öffnen.
Hinter der kleinen Vertäfelung kommt ein kleines Regal zum Vorschein auf dem eine Reihe kleiner Metallzylindern stehen. Die Helden untersuchen sie und finden heraus, dass die Zylinder aufgeschraubt werden können und Pergamente beinhalten. Sie finden Urkunden über Besitztümer und weitere Vereinbarungen und Abmachungen mit Adeligen, sogar eine mit dem Marktgrafen von Harben.
Schlussendlich finden sie auch eine Urkunde mit dem Titel Ehevertrag.
Tejeran prägt sich mit einem Zauber den Inhalt des Vertrages exakt ein, ehe die Helden ihn wieder verstauen und den Raum wieder so gut es geht, in seinen ursprünglichen Zustand versetzen.
Anschließend kehren sie wieder in ihr Gästezimmer zurück wo Tejeran aus dem Gedächtnis den Ehevertrag niederschreibt.

RON
26
1014 BF
Szenen einer Ehe in Harben…
Harben, Windhag, Mittelreich

Am nächsten Tag beraten sich die Helden vor dem Frühstück.
Tejeran sieht bei Tageslicht im Spiegel, dass sein verletztes Auge an Farbe verloren hat und sich milchig trüb verfärbt hat.
Er sucht mehrere Heiler auf und glaubt beim Dritten, an einen guten Heiler geraten zu sein, der ihm erklärt, dass die Linse verunreinigt ist und daher das Auge getrübt ist.
Er rät Tejeran zu einer Operation um die Linse des Auges herauszunehmen, zu reinigen, und schließlich wieder einzusetzen. Der Heiler glaubt nicht, dass sich sein jetziger Zustand mit der Zeit verschlechtern wird, also hat Tejeran Zeit um sich zu entscheiden.

Xolame nutzt den Tag um sich einen Stützstock für die neue Armbrust zu besorgen und erfragt welchen Preis sie für den Verkauf ihrer alten Armbrust bekommen könnte.
Die Stadt bereitet sich währenddessen auf das morgige Fest zu ehren der Drachentötung Schirchtavanen’s vor.

Praiala untersucht in der Zwischenzeit die Abschrift des Ehevertrages.
Wie sich herausstellt sind Megrims Aussagen korrekt, ihr Vermögen und das Handelshaus ihres Vaters wurden tatsächlich an ihren Mann überschrieben, der es verwaltet. Sollte sie Ehebruch begehen oder ihn verlassen, fällt ihm das Eigentum zu.
Sie vertieft sich in den Vertrag und recherchiert die Rechtslage.

Die Ehe im Verständnis der Praios-Kirche
  • Die Ehe ist eine Gemeinschaft von Mann und Frau. Gleichgeschlechtliche Verbindungen, auch wenn sie auf Lebenszeit eingegangen werden, sind demnach vor Travia und Praios keine Ehen. Die Formulierung des Codex Iuris Canonici (CIC) ist in einem Punkt jedoch noch unklar, der jedoch in der Formulierung des Codex Canonum Ecclesiarum Travianum (CCET), dem Gesetzbuch der Travia-Kirche, ergänzt wurde: Die Ehe ist eine Gemeinschaft zwischen Mann und Frau.
  • Die Ehe begründet die Gemeinschaft des ganzen Lebens, das heißt, es können keine Bereiche ausgeklammert werden, die sich die Ehepartner gegenseitig vorenthalten. Die Ehe ist ein unwiderruflicher Bund, in dem sich Mann und Frau gegenseitig schenken und annehmen (CIC).
  • Die Ehe ist in gleicher Weise auf das Wohl der Ehepartner und auf die Zeugung und Erziehung von Nachkommenschaft hingeordnet. (CIC)
  • Die Ehe von Getauften ist ein Traviabund, ein Großer Eidsegen, und somit in die Erlösung eingebunden. Denn ein Ehebruch befleckt die Seele automatisch mit dem Mal des Frevels das von Boron auf der Seelenwaage Rethon erkannt wird und zum Ausschluss aus den Zwölfgöttlichen Paradiesen führt. (CIC)

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Besitz, Eheverträge, Mündigkeit

Besitz:

Nach dem CIC wird der Besitz der Ehepartner nach dem Eheschwur vereint und beide haben gleiche Rechte daran.

Eheverträge:

Eheverträge die z.B. einem die alleinige Führung des Geschäfts einräumen sind im Mittelreich eher selten, im Horasreich jedoch nicht unüblich, insbesondere dann, wenn die Standesunterschiede erheblich sind oder aber nur einer der Partner in der Lage ist, das Geschäft zu führen.

Mündigkeit:

Der Eheschluss erfolgt selten vor dem 14., in Weiden vor dem 12. Lebensjahr, oft wird jedoch frühestens dann geheiratet, wenn das Handwerk erlernt, der Kriegerbrief errungen oder der Adeptus-Titel erworben ist. Vor der Trauung bereiten die Travia-Geweihten die Brautleute in Gesprächen auf ihr künftiges gemeinsames Leben vor.
Braut und Bräutigam müssen den Eid freiwillig ablegen – was indes nicht heißt, dass nicht Familienräson oder die Angst vor Bestrafung Bräutigam oder Braut erst zum Jawort bewegen. Die Geweihten verwehren nur dann den Eid, wenn offenkundig Gewalt ausgeübt worden ist, um die Zustimmung zu erzwingen, oder aber einer der Brautleute das Ja verweigert.
Arrangierte Ehen sind eher die Regel als die Ausnahme – die Ehe ist vor allem auch eine wichtige Versorgungsgemeinschaft und ein Mittel, um Macht und Einfluss zu wahren oder zu mehren, persönliche Gefühle müssen da meist zurückstehen. Nichtsdestotrotz verlaufen die meisten dieser Vernunftehen auf ihre Weise zufriedenstellend – wenn man sich vor Augen führt, dass das Ziel weniger das Liebesglück als persönliche Zufriedenheit und Sicherheit für das Paar und seine Kinder ist. In einigen Regionen gibt es Brautwerber – auch Hochzeiter genannt –, die sich anstelle der Eltern darum bemühen, eine möglichst gedeihliche Verbindung zu vereinbaren.

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Die Ehe im Horasreich

Die Tradition:

Die Hochzeitsfeier selbst ist meist eine prachtvolle Zeremonie. Das Haar der Braut wird mit einer eisernen Speerspitze gekämmt, bevor die sieben Regenbogenbänder der Tsa hinein geflochten werden. Dann legt sie ein feuerfarbenes Gewand und orangefarbene Schuhe an. Der Bräutigam trägt eine Schärpe oder einen Gürtel in Orange, dazu um die Stirn einen Kranz aus Blüten, die von ihm selbst gepflückt wurden. Bei Erstvermählten nehmen beide am Morgen des Hochzeitstages von ihrer Kindheit Abschied, indem sie ihre Spielsachen auf dem Hausaltar den Göttern opfern. Erst zur Mittagsstunde wird die Ehe vor den Augen der Götter (und das heißt meist unter freiem Himmel) geschlossen. Als Zeichen der Verbundenheit tauschen die frisch Vermählten Ringe oder Medaillons mit dem Zeichen Travias. Nach der Zeremonie werden beide von den Gästen im Brautzug zum neuen Heim geleitet. Auf dem Weg streut das junge Paar Nüsse als Zeichen der Fruchtbarkeit unter das Volk, während die Begleiter anzügliche Lieder singen. Nachdem die Braut über die Schwelle des Hauses getragen wurde, beginnt die eigentliche Feier, die bis tief in die Nacht andauert.

Die Zeremonie:

  • Empfang des Brautpaares durch den Priester vor dem Altar (Im Horasreich häufig ein Priester Tsas, Efferds, Rahjas oder Hesindes da Travia-Priester nicht so weit verbreitet sind)
  • Der Priester begrüßt die Gemeinde
  • Kyrie (Traviagesang)
  • Lesungen und Gesänge
  • Homilie (Vertrautes Gespräch des Priesters mit dem Brautpaar, Ermahnung an die Ehepflichten)
  • Ringsegnung (Die Ringe werden vom Priester gesegnet und gegenseitig angelegt)
  • Treuegelöbnis durch das Brautpaar (Im Horasreich häufig Versprechungen bzgl. Kinderwunsch (Tsa), “Zusammenhalt in klaren wie in stürmischen Zeiten” (Efferd), Leidenschaft (Rahja), Schutz (Rondra), oder “Verschwiegenheit, bis dass der Herr des Todes die Bande zertrennt” (Boron))
  • Abschluss des Traviabundes (Liturgie Traviabund, siehe: Großer Eidsegen)
  • Brautkuss
  • Entzünden der Hochzeitskerze
  • Fürbitten an Travia durch den Priester
  • Brechen des Hochzeitsbrotes, Dank an Travia (Das Paar isst je einen Bissen vom gesegneten Brot und trinkt je einen Schluck Wein aus dem Traviakelch)
  • Schlussgebet und Danklied
  • Unterzeichnung der Trauungsurkunde (durch das Brautpaar, je einen Trauzeugen und den Priester)
  • Auszug aus dem Tempel

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Die Ehe in den Nordmarken

Die Tradition:

Die Hochzeitsfeier selbst ist meist eine feierliche Zeremonie. Das Haar der Braut und des Bräutigams wird erst während der Zeremonie mit einem Hochzeitskranz aus Blüten geschmückt. Die Braut trägt ein schneeweißes Hochzeitskleid und Schuhe von eben solcher Farbe. Jener Hochzeitskranz wird traditionell um Mitternacht nach der Hochzeit verbrannt und symbolisiert die Vertreibung aller Dinge die einer glücklichen Ehe im Wege stehen könnten. Im Volk wird damit oft der Aberglaube assoziert, die Verbrennung halte böse Geister und räuberische Kobolde vom Brautpaar und einem zukünftigen erstgeborenen Kind fern.
Die Trauung findet zu Mittag im Traviatempel oder dem Tempel eines anderen der Zwölfgötter statt. Als Zeichen der Verbundenheit tauschen die frisch Vermählten Ringe mit dem Zeichen Travias. Nach der Zeremonie werden beide von den Gästen im Brautzug zum neuen Heim geleitet. Auf dem Weg werfen Brautjungfern Blütenblätter über die frisch vermählten, eine Geste die als Fürbitte um den Segen Tsas zur baldigen Erfüllung des Kinderwunsches verstanden wird. Nachdem das Brautpaar gemeinsam das heimatliche Haus betreten habt beginnt die Hochzeitsfeier die bis tief in die Nacht andauert.

Die Zeremonie:

  • Empfang des Brautpaares durch den Priester vor dem Altar (In den Nordmarken häufig ein Priester Travias, manchmal des Praios, selten eines anderen der Zwölfgötter)
  • Der Priester begrüßt die Gemeinde
  • Kyrie (Traviagesang)
  • Tagesgebet
  • Homilie (Vertrautes Gespräch des Priesters mit dem Brautpaar, Ermahnung an die Ehepflichten)
  • Segnung und Anlegen der Blumenkränze (Zwei Blumenkränze, beim Adel oft Kronen/Geschmeide, werden über den Köpfen des Brautpaares erst dreimal ausgetauscht und dann auf die Häupter gelegt)
  • Fürbitten an Travia durch den Priester
  • Ringsegnung (Die Ringe werden vom Priester gesegnet, dreimal getauscht und gegenseitig angelegt)
  • Treuegelöbnis durch das Brautpaar (In den Nordmarken häufig Versprechungen bzgl. des Zusammenhalts in allen Lebenslagen (Travia), der ewigen Treue (Praios))
  • Anlegen des Hochzeitsbandes (Die Hände des Brautpaares werden mit einer geflochtenen Kordel aus gelber und orangefarbener Seide umwunden, als Symbol für den geschlossenen Bund, während sie dreimal um den Altar geführt werden)
  • Abschluss des Traviabundes (Liturgie Traviabund, siehe: Großer Eidsegen)
  • Gesang der Trauungsgemeinde
  • Brechen des Hochzeitsbrotes, Dank an Travia (Das Paar isst je drei Bissen vom gesegneten Brot und trinkt je drei Schluck Wein aus dem Traviakelch)
  • Schlussgebet und Danklied
  • Unterzeichnung im Tempelbuch (durch das Brautpaar, drei Trauzeugen und den Priester)
  • Auszug aus dem Tempel

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