Weitere Nachforschungen

Vom Bericht überrascht suchen Alawin und Tejeran das Redaktionshaus des Aventurischen Boten auf und fragen sich zur Autorin des Artikels, Kerry ui Brioghan, durch. Ihre Schreibstube befindet sich im ersten Stock oberhalb der Druckerei, die mit ihren 16 modernen Druckerpressen die größte Aventuriens ist. Die 35-jährige Berichterstatterin, rothaarige Albernierin mit Stupsnase, begrüsst die Helden freundlich und erzählt dass sie einem Skandal in der Kirchengeschichte des Praioskultes auf der Spur sei. Sie fragt den Helden Löcher in den Bauch und gibt zu die Helden seit einiger Zeit von einem jungen Kollegen namens Igan Trappenfeld beschatten zu lassen.
Die beiden Helden vereinbaren mit Kerry, dass diese ihre Informationen mit ihnen teilt, im Gegenzug dürfte Igan die Helden begleiten.

Zur Mittagsstunde essen sie in der Smaragdnatter, einer von vielen Gelehrten besuchten Taverne, nahe des Pentagontempels. Auch Gyldana Bugenhog, die bildhübsche Bibliothekarin der Akademie der Magischen Rüstung sitzt dort mit einigen Kollegen zum Mittagessen.
Tejeran unterhält sich mit dem elfischen Wirt, Lamiadon Farnweide, über die Baukunst der Priesterkaiserzeit.
Nachmittags gehen Alawin und Tejeran erneut ins Stadtarchiv um dort nach bedeutenden Architekten aus der Zeit der Priesterkaiser nachzuforschen. Auch Idra und der junge Schreiberlehrling Pheco kommen mit da sie die Gelegenheit nutzen möchte ihm zu zeigen wie man bei einer Bibliotheksrecherche am besten vorgeht.

Die Helden werden auch bald fündig:

  • Einer der bedeutendsten Baumeister dieser Zeit war Owilmar von Gareth. Der 384 geborene Heilige der Praios-Kirche und gilt als Bringer von Licht und Schönheit. Als Baumeister während der Praiokratie der Priesterkaiser erbaute er zunächst die Priesterkaiser-Noralec-Sakrale und später eines der Menschenwunder, die Stadt des Lichts mit dem Herzstück und zentralen Heiligtum, dem Tempel der Sonne.
  • Auch Owilmar’s Lehrmeister, Grimmwulf Steinhauer, erbaute zahlreiche Tempelgebäude während der Priesterkaiserzeit, auf Anweisung der Erleuchteten und Geheimen Tempelmeisterin des Ordens der Göttlichen Kraft, Heliodane von Streitzig.

Beim Abendessen im Hotel Handelsherr sprechen die Helden über ihre Erkenntnisse. Praiala bietet sich an morgen in der Praioskirche nach Informationen über Heliodane von Streitzig zu suchen.

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Weitere Nachforschungen
Gareth, Mittelreich

Praiala macht sich früh morgens auf den Weg zur Priesterkaiser-Noralec-Sakrale, dem großen Praiostempel von Alt-Gareth, da sie vermutet hier mehr herausfinden zu können, immerhin wurde die Stadt des Lichts ohnehin später erbaut und Praiala kennt hier viele der Priester sehr gut von ihrer Ausbildungszeit. Der amtierende Tempelvorsteher, der Lichthüter Folmian Praiobur Lustratus, hat bereits von den bisherigen Funden und gehört und ist wenig erfreut über den Mangel an Diskretion den die Helden an den Tag legen. Er verbittet sich außerdem Verdächtigungen, mit der Sakrale, einem Werk des Heiligen Owilmar, stimme vielleicht etwas nicht. Gerade die im Aventurischen Boten abgedruckten Vermutungen ausgelöst durch den Fund eines möglicherweise als Kultraum des Namenlosen genutzten Folterkellers unter dem früheren Tempel der Läuterung, empören ihn zutiefst. Seiner Meinung nach versuche die Botenschreiberin einen Skandal zu inszenieren und die Praioskirche in den Schmutz zu ziehen.
Da Praiala hier wenig Hilfe wendet sie sich an den Inquisitionsrat Praiodan von Luring. Da es sich bei dieser Recherche jedoch um für die Praioskirche recht heiklen Themen dreht schicht er sie zu seiner Vorgesetzten weiter, der Geheimen Inquisitionsrätin Gareths, Gilbyra Steinhauer (seines Wissens nicht verwandt mit dem Baumeister Grimmwulf).
Die Geweihte erhält bei ihrer Exzellenz einen Termin im Hauptquartier der Inquisition in der Stadt des Lichts.
Ihre Exzellenz gibt Praiala die Erlaubnis sich über die Order des Lichthüters hinwegzusetzen und in den Garether Tempeln nach Hinweisen auf Namenlose Umtriebe während der Priesterkaiserzeit zu suchen. Gilbyra Steinhauer will die Maßstäbe der Wahrheitssuche sogar auch auf die Glieder der Kirche selbst angewendet sehen, fordert jedoch von der Geweihten Diskretion, Stillschweigen und Geheimhaltung ein. Eine Forderung die sich mit einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Aventurischen Boten ganz klar nicht vereinbaren lässt.

Alawin, Tejeran, Idra und Pheco setzen unterdessen ihre Suche im Stadtarchiv fort. Diesmal jedoch gezielt nach Informationen über Heliodane von Streitzig und ihrem Wirken in Gareth zur Zeit der Priesterkaiser.

Als sich die Helden Abends absprechen und ihre Informationen austauschen haben sie folgendes herausgefunden:

  • Heliodane von Streitzig lebte von 326-409 BF.
  • Sie stammte aus dem ehrwürdigen garetischen Adelsgeschlecht derer von Streitzig.
  • Sie gehörte dem Orden der Göttlichen Kraft an und stieg bis zum Rang der Geheimen Tempelmeisterin auf.
  • Sie war in jungen Jahren Vertraute Praioslob von Selems.
  • Sie ging unerbittlich gegen Ketzer und Häretiker vor.
  • Sie galt als Verfechterin einer Götterherrschaft, bei der Hesinde, Tsa, Phex und Rondra ausgeschlossen blieben.
  • Auf ihre Initiative hin wurden zwischen 348 und 408 BF mehrere Bildnisse und Bauwerke zu Ehren Praios’ errichtet, unter anderem:
    – Der heute als Zwölfgötter-Brunnen bekannte Brunnen im Schlossviertel
    – Ein Praiosschrein auf dem ehemaligen Stadtfriedhof für Patrizier
    – Der Tempel der Gerechtigkeit im heutigen Arenaviertel
    – Der ehemalige Tempel der Läuterung im heutigen Bezirk Tempelhöhe
    – Die Priesterkaiser-Noralec-Sakrale am Greifenplatz im Bezirk Nardesheim
  • Ab 345 BF lebte sie in Gareth. Ihre Stadtvilla lag in Nardesheim.
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1014 BF
Weitere Nachforschungen
Tag des Heiligen Gilborn von Punin, Erzheiliger der Praioskirche
Gareth, Mittelreich

Alawin, Tejeran und Idra forschen über die von Heliodane von Streitzig in Auftrag gegebenen Bauwerke im Stadtarchiv nach, dabei erfahren sie folgendes:

  • Der Zwölfgötter-Brunnen wurde vom Baumeister Yendan Korden im Auftrag Heliodanes von Streitzig erbaut und hatte ursprünglich nur acht Statuen. Einige der Statuen wurden über die Jahre zerstört und durch neue ersetzt, die Statuen von Hesinde, Tsa, Phex und Rondra wurden später hinzugefügt.
  • Der ehemalige Stadtfriedhof für Patrizier wurde im Laufe der Zeit Umgewidmet. Heute steht auf dem Anwesen die Villa des Patriziers Kalman Karinor. Dieser ist ein Al’Anfaner Diplomat und Botschafter aus dem Hause Karinor, einer Al’Anfaner Grandenfamilie. Idra erwähnt, dass der schöne südländische Gesandte mit verschwenderischer Pracht Hof hält und Orgien feiert, wie man es in Gareth von jemandem aus der Schwarzen Perle erwartet. Auf Bitte der Gruppe erklärt sich Idra bereit sich umzuhören ob Kalman Karinor in naher Zukunft zu einem Fest auf sein Anwesen einlädt und ob sie, als junge Grafentochter und Schwester ihres spielsüchtigen Bruders Drego, an eine Einladung zu einer solchen Feier kommen kann.
  • Heliodanes Stadtvilla hat sich im nordwestlichen Teil von Nardesheim befunden, nahe dem Wehrheimer Tor, an der Kreuzung Frömmlgasse, Praiosgrueszer-Weg. Anhand eines Stadtplanes aus der Rohalszeit können sie Helden den Standort ermitteln obwohl die Straßen heute andere Namen tragen.

Danach besuchen die drei Helden den Platz der Zwölfgötter. In der Mitte des gut besuchten Platzes steht der bekannteste Brunnen des Mittelreichs, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Gareth’s.
Der Zwölfgötter-Brunnen besteht aus mehreren in Stufen übereinander gebauten Marmorbecken. Beständig plätschert Wasser von den höheren Becken in die darunterliegenden. Um die Marmorbecken tummeln sich Statuen der Zwölfgötter auf einer Felslandschaft, über die sich das Wasser in ein umgebendes, großes, flaches Becken ergießt. Die Wirkung des Brunnens wird durch ein ansteigende Niveau zur Mitte des Zwölfgötter-Platzes noch erhöht. Das umgebende Becken ist mit einem Schmiede-eisernen Geländer umgeben.
Handel ist auf dem Platz untersagt, dennoch pulsiert hier das Leben: Viele Bürger werfen Münzen als Opfergabe in den Brunnen. Von Zeit zu Zeit halten Geweihte auf dem Platz einen Götterdienst für alle Zwölfe ab, fischen zu diesem Anlass die Münzen aus dem Brunnen und teilen sie unter den Spendenkassen der Tempel auf.
Idra beobachtet lange die Statue des Firun, welche einen bärtigen Gott in Jagdkleidung zeigt. Er hält links einen Bogen und rechts einen steinernen Falken auf ausgestreckter Hand. Seine Finger weisen nach Ostnordost in Richtung der Priesterkaiser-Noralec-Sakrale, deren Dächer von hier aus gut zu sehen sind. Idra erklärt, dass das Gesicht der Statue große Ähnlichkeit mit dem Reichsgründer Raul von Gareth aufweist, wie er auf diversen Büsten und Reliefs in Gareth zu sehen ist. Raul von Gareth, der wie wenige wissen, eigentlich Tulamide war, war der Vetter des heiligen Emmeran, der tatsächlich Emran ibn Mahut hieß, und einer der acht Märtyrer war. Der heilige Emmeran, war ein Falkner und wird vom Stadtadel mit (Beiz-)Jagden und üppigen Festen geehrt, gilt aber auch als Heiliger der Gastfreundschaft und ist daher bei Reisenden beliebt.
Die Helden glauben an der Gürtelspitze der Statue etwas goldenes aus einem Riss im Marmor blitzen zu sehen.

Danach begeben sich Alawin, Idra und Tejeran zum Tempel der Gerechtigkeit, dem Praiostempel im Arenaviertel. In der öffentlich zugänglichen Tempelhalle sehen sie eine große goldene Statue des Praios mit der Waage der Gerechtigkeit in der Hand. Auch an dieser Statue fällt den Helden auf, dass diese eine eindeutige Ähnlichkeit mit dem heiligen Richter Eboreus hat. Der heilige Eboreus, ein Richter, wird vor Geschäftsabschlüssen, Gerichtsurteilen und bei Streitigkeiten angerufen.
Tejeran übersetzt eine Inschrift unter der Statue: Unus aeternus est. Octo imperant. Quorum numerus et corpus nomen eius venerantur. aus dem Bosparano: “Einer ist ewig. Acht herrschen. In ihrer Zahl und Gesamtheit ehren sie seinen Namen.” Er merkt an, dass man den letzten Satz alternativ auch als “Mit ihrer Zahl und ihrem Körper ehren sie seinen Namen.” lesen könnte.

Zum Mittagessen treffen sich die Helden wieder in der Smaragdnatter. Ihr nächstes Zeil ist die ehemalige Stadtvilla der Heliodane von Streitzig. Als sie zu der genannten Kreuzung kommen finden sie dort jedoch nur eine verwildertes Anwesen auf dem ein Windschiefes Haus steht. Das Haus sieht bewohnt aus, jedoch recht verwahrlost. Von einem Nachbarn erfahren sie, dass dort eine alte Frau namens Alfrede Rübenkraudt mit ihren Katzen wohnt. Sie sei sehr neugierig, spioniere die Nachbarn aus, verbreite Tratsch, habe üblen Mundgeruch und eine Warze auf der Nase. In warmen Sommernächten höre er sie manchmal Selbstgespräche führen. Sie sei abends meist in der Taverne zum Alten Wachhaus anzutreffen.
Von der Straße aus erkennen die Helden dass sich im Garten des Grundstücks Mauerreste, Schutthaufen und efeuumrankte Statuen befinden.
Die Helden besorgen sich von der Taverne, in der Alfrede Stammgast ist, deren Lieblingsschnapps, Bockshagner Gerstenschlag, bringen ihn als Gastgeschenk mit, und bitten die alte Frau ob sie sich die Statuen im Garten ansehen dürfen. Sie hat nichts dagegen, ermahnt sie jedoch nichts zu stehlen und beobachtet die Helden vom Fenster aus.

Eine der zwei Statuen stellt den zweigesichtigen Praios dar, eine in der Priesterkaiserzeit verbreitete Darstellung des Götterfürsten, die seinen Anspruch absoluter Herrschaft verdeutlichen soll.
Die zweite Statue zeigt die Heiligen Palinai. Die heilige Palinai, eine Bäuerin, wird auf der Rosskuppel als Vorbild verehrt und man bringt ihr Ernteopfer.
Unter dem Schutt finden die Helden einen Zugang in die Kellergewölbe der ehemaligen Stadtvilla. Neben einem Zugang zur Kanalisation werden sie von einer Riesenamöbe angegriffen die Alawin umschlingt und zu verschlucken droht. Dank Tejeran’s zum Flammenschwert verwandelten Zauberstabes können die Helden die gallertartige Kreatur bezwingen und finden in ihrem Inneren verschiedene Dinge welche sich über die Jahre angesammelt haben.

  • Ein Honigfarbener Bernstein von etwa 25 Karat
  • Ein Orden der Sonnenlegion
  • Eine mit Blei versiegelte Tonflasche Boronwein
  • Ein Medallion mit einem Kupferstich des Portraits einer hübschen Frau, darunter der Name Carimina Rübenkraudt
  • Eine Art goldener Rosendort oder Haifischzahn mit je einer Öse links und rechts
  • Ein mit Goldtopasen besetzte Halterung für Waffengürtel aus vergoldetem Khunchomer Stahl mit ziselierten Praiosblumenmotiven

Die Helden zeigen Alfrede Rübenkraudt die Fundstücke, diese freut sich über das Familienmedallion, möchte die offensichtlich zur Praioskirche gehörigen Gegenstände aber nicht behalten und bittet die Helden, dass diese sie zum Praiostempel bringen und dem Tempelvorsteher übergeben.

Nachts steigen Tejeran und Alawin mit einem Visibili unsichtbar gemacht am Platz der Zwölfgötter in den Zwölfgötter-Brunnen und brechen aus der Gürtelspitze der Firun-Statue einen weiteren goldenen Rosendorn/Haifischzahn.