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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Mon Apr 03, 2023 12:17 pm

Sie nickt müde und erschöpft. "Praios sei mit euch und ich danke euch für eure Besorgnis." Sie lächelt - auch wenn das Lächeln deutlich müde wirkt und sie nach dem gefühlt ewig andauernden Tag und all den Herausforderungen doch damit kämpft den letzten Rest des Weges zurückzulegen und nicht im Sattel einzuschlafen. "Ich benötige keinen Medikus, aber wenn ich möglichst schnell meine Reise fortsetzen könnte, wäre ich euch sehr verbunden."

"Wie ihr wünscht, euer Gnaden", antwortet ihr der Torwächter. "Wenn es sonst nichts gibt, dass unsere Aufmerksamkeit verlangt wünschen wir euch eine gute Reise", fügt sein Kollege hinzu.

Praiala verabschiedet sich förmlich und setzt ihren Weg fort. Hinter dem gewaltigen Torbogen des Puniner Tores passiert sie den Hof der Wach- und Zollstation. Die Zollwache nickt ihr müde zu, macht sich aber ob ihres Ornates der Garether Praioskirche, trotz ihres befremdlichen Zustands, nicht die Mühe sie anzusprechen.

Als sie die Zollstation hinter sich gelassen hat und der Puniner Straße nach Norden folgt steigt Praiala wieder in den Sattel. Obwohl das Arenaviertel der ärmste Teil der Altstadt ist erkennt man doch den großen Unterschied zum Südquartier an den Häusern, den Auslagen der Geschäfte und der Kleidung der Bürger.
An der Adlerstraße biegt sie Richtung Osten ab und passiert das Immanstadion das mit seinen steinernen Tribünen noch über die Dächer der Garether Altstadt hinausragt.
Patroullierende Stadtwachen und geschäftiges Treiben beherrschen selbst zu dieser Nachtstunde den mit Straßenlaternen beleuchteten Arenaplatz, das Zentrum des Viertels.
Am Stadion vorbei reitet Praiala in die Rohal-Allee die nach Osten leicht ansteigt und sie auf die Tempelhöhe führt. Dieses im Südosten gelegene Stadtviertel rund um Hesinde- und Rahjatempel zieht seit je her Künstler und Wissenschaftler von tadellosem Ruf an. Viele Gebäude zeigen ornamentale Kunst aus der Rohalszeit, Spruchbalken an Häuserfronten und Büsten erinnern an Weisheiten vergangener Zeit. Bänke, beschauliche Brunnenplätze und kleine Haine laden bei Tage zum Dichten, Diskutieren, Grübeln wie auch zum leichten Leben bei Gesang und Wein ein. Zu dieser Nachtstunde finden sich hier wenige Spaziergänger, nur einige junge Pärchen aus reichen Garether Familien die in warmen Pelzmänteln die traute Zweisamkeit im Tanz der Schneeflocken genießen.
Der Pentagontempel, die bedeutendste Sakrale des Hesindekultes Garetiens ragt mit seiner meisterhaften Kuppel umgeben von einem Kreis aus 20 Blutulmen hoch empor in den nächtlichen Himmel. Der Ort strahlt gerade zu dieser späten Stunde eine besondere Stille und Gelehrsamkeit aus.
Vorbei am Hesindeplatz erreicht Praiala schließlich den Admiral-Sanin-Bogen und das dort gelegene Hotel Handelsherr. In diesem zugegebenermaßen teuren Hotel ist Praiala mit ihren Gefährten schon seit einigen Monden eingemietet. Das Hotel dient vielen Spitzeln, Höflingen und Gerüchteschmieden als Treffpunkt, ein Umstand der der Gruppe gelegentlich nützte um rasch an Informationen zu gelangen.

Da das Handelsherr über einen eigenen Mietstall verfügt stellt Praiala zuerst einmal das Pferd unter. Der Stallmeister wird des Nachts nur von einem Stallknecht vertreten, dieser erkennt die Geweihte, belästigt sie aber nicht mit Fragen bezüglich ihres nächtlichen Treibens sondern kümmert sich unverzüglich um das edle Reittier.
In der holzgetäfelten Empfangshalle jedoch wird sie sogleich von einem Pagen mit einer Flut von Fragen bedrängt denn ihre unerwartet lange Abwesenheit und die Besorgnis ihrer Gefährten haben auch beim Hotelpersonal schnell die Runde gemacht.
Sie erfährt, dass sich derzeit nur einer ihrer Freunde im Handelsherr befindet, der zyklopäische Zauberer Dariÿon Karadimas.
Praiala trägt dem Pagen auf ihr etwas zu Trinken und zu Essen auf das Zimmer zu bringen, nebst einem Krug warmen Wassers und sauberen Tüchern um sich zu reinigen. Einen Badezuber zu füllen wird mehr Zeit in Anspruch nehmen und so lässt die Geweihte dies für den nächsten Tag vorbereiten.

Ihrem Freund Dariÿon steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben als er Praiala sieht. Er umarmt sie und überschüttet sie mit einer Unzahl von Fragen. Die Geweihte beantwortet ihm nur die wichtigsten, denn sie ist viel zu erschöpft und als der Page ihr das Essen auf das Zimmer bringt müssen weitere Antworte ohnehin warten.
Praiala fällt wie ein wildes Tier über das Essen her, doch ihr Magen macht ihr schnell klar, dass sie vorsichtig sein muss.
In der Zwischenzeit konzentriert sich der Zauberer darauf eine magische Gedankenbotschaft an ihren gemeinsamen Freund, den maraskanischen Magier Tejeran von Sinoda, zu senden. Als er dies beendet hat erklärt er Praiala, dass Tejeran bereits seit Tagen beinahe ununterbrochen in der Gestalt eines Roten Marans, eines großen, maraskanischen Greifvogels, die Dämonenbrache überfliegt und nach ihrer verschollenen Freundin absucht. Nun da ihre Gefährtin aufgetaucht ist wird er bald zurückkehren, doch zuvor fliegt er die Straßen nach Süden und Westen entlang der Brache ab um ihren anderen Gefährten, den Ritter Alawin von Rabenstein und die Zwergin Xolame Tochter des Xolrosch zu finden. Denn beide suchen so wie ihre Freundin Idrasmine die Straßen entlang der Brache ab und befragen Passanten und Dorfleute in der Hoffnung ein Zeichen von Praiala zu finden.

Nach dem Essen zieht Praiala sich zuerst einmal um und wäscht sich, wobei sie mit nassen Haaren vor dem Kachelofen der Suite der Helden vor Erschöpfung einschläft.
Im Hotel Handelsherr, Gareth, Mittelreich
Als sie am nächsten Tag erwacht stellt sie fest, dass die Sonne schon hoch am winterlichen Himmel steht. Dariÿon hat sie offenbar ins Bett gebracht, sehr wahrscheinlich mit Hilfe eines Transversalis. Auch wurde ihre Wäsche, ihre Rüstung und ihr Geweihtenornat gewaschen und geputzt.
Ihre Freunde sind allesamt zurückgekehrt und so frühstückt sie im Kreise ihrer Gefährten die überglücklich sind sie wohlbehalten wiedergefunden zu haben.
Nun ist auch die Zeit Fragen zu beantworten und von ihren Erlebnissen zu berichten.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Fri Apr 07, 2023 12:06 pm

Nach einem späten aber langen Frühstück nimmt Praiala das bestellte Bad, das Hotelpersonal hat hierfür eine gekachelte Wanne neben dem Hauptkamin des Hauses mit Wasser vorbereitet. Ein almadaner Paravento wurde als Sichtschutz aufgestellt und eine Magd bringt ihr Seife, Kamm, Bürste und Badetücher.
Nachdem die Geweihte gewaschen und sich in sauberes Gewand gekleidet hat kehrt sie auf das Zimmer zurück. Dort wartet Idrasmine mit Hesindiane und Lidda auf sie. Die Straßenwächterin und das Bauernmädchen sind ebenfalls noch in der Nacht angekommen und haben ebenfalls bis jetzt geschlafen.

"Es freut mich euch wohlbehalten hier zu sehen", begrüßt Praiala die Beiden. "Die Bande von jugendlichen Verbrechern wurde festgenommen, der Magier Isidian Winterkalt ist tot. Ich werde zur Criminal-Cammer aufbrechen um den Stand der Ermittlungen zu erfragen. Wollt ihr mich begleiten? Es würde auch helfen wenn ihr eure Aussagen über des Erlebte zu Protokoll gebt."

Hesindiane nickt pflichtbewusst und nimmt das Mädchen an der Hand.
Zusammen mit Idrasmine und Tejeran verlassen sie das Handesherr und durchqueren die winterliche Altstadt.

Wenig später erreichen sie die Garether Criminal-Cammer, die Kriminal-Abteilung der Stadtgarde. Das Gebäude, ein ehemaliges Hotel, befindet sich neben dem Wehrheimer Tor, dem nördlichen Stadttor Gareths.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Wed Aug 16, 2023 11:59 pm

Mit ihrem tief empfundenen Glauben an die Wahrheit im Herzen und der Entschlossenheit, Gerechtigkeit walten zu lassen, betritt Praiala die Garether Criminal-Cammer. In ihren geweihten Gewändern fühlt sie sich hier ungewöhnlich in der nüchternen Umgebung der bürgerlichen Ermittler der Stadtgarde.
Ein Amtsdiener führt sie, Hesindiane, Lidda sowie Idrasmine und Tejeran in das Büro von Inspektor Roderick, einem hartgesottenen Ermittler mit einem scharfen Verstand und einem skeptischen Blick auf alles Übernatürliche.
Mit geradezu drakonischer Strenge berichtet Praiala von den dunklen Machenschaften des abtrünnigen Magiers Isidian Winterkalt, dessen verkohlter Leichnam letzte Nacht hierher überstellt wurde. Sie beginnt bei seinem Versuch die Geweihte mit Zauberei zu vernichten, was ihn jedoch selbst das Leben kostete. Darauffolgend berichtet sie von der Übergabe eines gefährlichen Giftes durch den Zauberer und seine Schergen beim Hexenkessel im Sonnengrund an einen Unbekannten, das Einschreiten der Blaumäntel, den Kampf und wie es ihr gelang den Magus zu stellen.
Die anwesenden Ermittler hören Praiala sehr geduldig zu und vergleichen hin und wieder ihre Aussagen mit den ihnen vorliegenden Unterlagen. Unterdessen kündet das beinahe ununterbrochene Kratzen eines Federkiels auf Papier davon, dass ihre Worte von einem Amtsschreiber peinlichst genau niedergeschrieben werden.
In Folge erzählt Praiala von dem schwarzen Turm in der Dämonenbrache in dem der Zauberer und seine Komplizen sich vor dem Gesetz versteckten und die Reichsstraße sowie die umliegenden Dörfer überfielen.
Sie bittet erst die Straßenwächterin Hesindiane von sich und ihrer Entführung zu berichten und schafft es dann mit sehr viel Feingefühl und Behutsamkeit Lidda, das entführte Bauernmädchen, zu einer knappen Erzählung zu bewegen.
In den Augen von Inspektor Roderick kann Praiala klar erkennen, dass der grausame Mord an Liddas Familie, ihre Entführung und Verschleppung, für die Beamten der Criminal-Cammer keine unbekannten Gräueltaten darstellen, doch zeigt er sich dem Mädchen gegenüber sehr warmherzig und liebevoll in seinen Worten.
Schließlich berichtet die Geweihte noch von ihrer eigenen Entführung, der Erschlagung zweier jugendlicher Anhänger Isidians und der Inbrandsetzung des schwarzen Turmes durch ihre eigene Hand.
Erst danach berichtet sie von der Ritualkammer, und den Chimären in den Kellergewölben, zeigt den Ermittlern die mitgebrachten Schriften und erwähnt die alte Frau die den schwarzen Turm ihr Heim nannte. Sie berichtet auch von der uralten Chimäre die von den Anhängern Isidians für eine Göttin gehalten und gerufen wurde, von der grausamen Ermordung der Schatzsucher Ron und Quinn, und schließlich von dem Versuch der Verbrecher Lidda an eine dämonische Wesenheit zu verkaufen. Zu guter Letzt beendet sie ihren Bericht mit der Beschreibung jener Frucht, die das niederhöllische Gift enthält, welches die Verbrecher vom Harkola erhielten, und das von ihnen schlussendlich an jenen Unbekannten übergeben wurde, welcher es offenbar beauftragt hatte. Jenes tödliche Gift, das nun wahrscheinlich dafür eingesetzt werden wird eine Person von großer Macht und Einfluss feige zu ermorden.

Roderick scheint skeptisch was die übernatürlichen Teile von Praialas Bericht betrifft, wirkt aber gleichzeitig fasziniert von der Erzählung. Obwohl er in keinem Wort die Wahrheit des Erzählten in Frage stellt erkennt die Geweihte doch, dass er sich in spirituellen Belangen auf die Expertise von Beratern verlässt.

Nachdem Praiala ihren Namen unter den Bericht des Amtsschreibers gesetzt hat werden sie und ihre Gefährten zum Haupteingang geleitet.

"Werden sie uns glauben?", fragt Hesindiane schließlich, als sie das Gebäude verlassen haben.
"Davon bin ich überzeugt.", antwortet Praiala ihr. "Die Geständnisse der von der Stadtwache gefangenen Verbrecher werden mit unseren Worten übereinstimmen. Sie werden versuchen sich gegenseitig zu verraten um sich Straffreiheit zu erkaufen und dabei unsere Aussagen bestätigen. Am Ende wartet auf sie jedoch in jedem Fall der Scharfrichter."
Schweigend gehen sie durch die Gassen der Altstadt, doch erfüllt der Gedanken an die Hinrichtung der Verbrecher ihre Herzen nicht mit Gräuel sondern Erleichterung. Erleichterung darüber, dass der Schrecken der ihnen von den Verbrechern angetan wurde ein Ende gefunden hat, keine weitere Person mehr dies durch ihre Hand durchleben muss und die Gewissheit, dass die Zwölfgötter über jene ihre schützende Hand halten die rein im Herzen sind.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sun Aug 20, 2023 9:04 am

Praiala und ihre Gefährten setzen ihren Weg durch die verwinkelten Gassen von Alt-Gareth fort. In der eisigen Stille der winterlichen Altstadt wirbeln sanft ifirnsweiße Schneeflocken vom Himmel herab. Der frische Schnee knirscht leise unter den Schritten ihrer Stiefel und verschluckt viele der üblichen Geräusche der Stadt.
Die Passanten denen sie begegnen eilen fest in warme Kleidung gehüllt an ihnen vorbei.
Der kalte Wind trägt den Duft von Schnee und altem Stein mit sich, während sie den Weg zum Angbarer Tor nehmen.
Vor dem Stadttor hat sich, wie um diese Tageszeit üblich, eine kleine Schlange gebildet. Ein buntes Gemisch aus Reisenden, Händlern mit Ochsenkarren, Gruppen von Pilgern, jungen Handwerkern auf der Walz, fahrendem Volk mit Lauten, Flöten, Jonglierbällen, und bunten Gewändern. Alle warten sie mehr oder weniger geduldig darauf von den Torwachen kontrolliert zu werden.
Etwas wird es wohl dauern bis sie passieren können, doch in ihren warmen Wintergewändern macht ihnen die Wartezeit wenig aus.
Ein alter Bettler in zerschlissenen Gewändern hält zitternd seine kalten Hände um eine Schüssel, während er um Almosen bittet. Praiala lächelt ihm freundlich zu und legt eine Münze in seine Schüssel, bevor sie von den Torwachen herangewunken wird.
Der hochgewachsene Gardist benötigt nur einen kurzen Blick auf Praialas Ornat und das Wappen auf Idrasmines Rüstung und winkt sie wortlos durch den steinernen Torbogen.

Jenseits des Angbarer Tores erstreckt sich die Greifenstraße durch die Weststadt, einen wohlhabenden Bezirk, in dem sich Tempel, Kunstgalerien, Auktionshäuser, Villen reicher Bürger, das Magistrat und die Kaiserthermen befinden.
Auf ihrem Weg entlang der Reichsstraße passiert die Geweihte den Mühlenspeicher, einen künstlichen Teich, dessen aufgestautes Wasser in den trockensten Sommermonaten die Mühlen der Stadt mit Wasser versorgt. Am Rand des belebten Platzes bieten Händler ihre Waren feil und allerlei Volk hat sich um kleine Bretterbuden versammelt, in denen heiße mit Wein versetzte Früchtetees und süßes Backwerk verkauft werden.
Eine Gruppe von Kindern baut einen Schneemann in einer Ecke des Platzes und lacht fröhlich während Andere auf dem zugefrorenen Mühlenspeicher Schlittschuh laufen.
Der Frohsinn und die Leichtigkeit der Menschen hier lässt den Gefährten die Schrecken der vergangenen Tage unwirklich erscheinen während es ihnen selbst doch schwerfällt sich selbst so froh und unbekümmert zu fühlen.
Ohne zu verweilen gehen sie weiter entlang der Greifenstraße bis sich vor ihnen die majestätischen Mauern der Stadt des Lichts erheben.
Die prächtige Tempelstadt des Götterfürsten, einst reiche und herrliche Schloßstadt der Kaiser des Lichtes, - und noch heuer uneinnehmbare (denn Praios wacht darüber) Feste und Freistatt der Boten des Lichtes und ihres vieltausendköpfigen Gefolges, dem Kaiser nicht untertan und allein dem Erhabenen gehorsam.
Gut 500 auf 400 Schritt umfaßen die gleißend weißen Mauern, und dahinter finden sich gut und gerne zwei Dutzende an schloßgleichen Gebäuden: Vom Tempel der Sonne einmal abgesehen, wurden sie allesamt einst in den Jahren der Herrschaft der Priester-Kaiser errichtet. Aus kostbarem Weißstein sind die mächtigen Mauern gefügt, aus zinnoberrotem Ziegelstein die Dächer und aus güldenem Holz die Läden der mannshohen Fenster.

Praiala hält direkt auf den Haupteingang zu, das gewaltige Praiostor. Die fest verschlossenen, schmiedeeisernen Torflügel zeigen kunstvolle Wappen der Kirche nebst stolzen Greifen und sind groß genug, so dass das Tor bequem von einer Prunkkutsche durchfahren werden kann.
Als ihre Gefährten erkennen, dass die Geweihte direkt auf das riesige Haupttor zuschreitet halten sie einen Augenblick inne und fallen ein paar Schritt hinter der Priesterin zurück. Das Tor ist geschlossen und wird doch nur den Erleuchteten und dem hohen Adel aufgetan, eine Anstrengung die üblicherweise zum Reichstag, der Krönungszeremonie des Kaisers, unternommen wird, zu der aller Adel des Reiches geladen ist um dem Regenten ihren Treueschwur zu erneuern.
"Praiala?", hört die Geweihte hinter sich noch die fragende Stimme ihrer verwunderten Freundin Idrasmine, doch da haben sie auch schon den Torbogen erreicht.
Drei Gestalten stehen hier, geschützt vor Wind und Schneetreiben, zwei schwer gerüstete Ordenskrieger der Sonnenlegion die hier ihren Dienst versehen sowie ein hagerer, junger Akoluth mit rotem, krausem Haar und einem kurz geschnittenen Horasbart.
"Ehrwürden! Ich wusste es! Ich bin ja so froh euch zu sehen!", sprudelt es aus ihm heraus.
"Praiovin", antwortet ihm die Geweihte ruhig, "Es ehrt mich, dass ihr das Vertrauen in mich nicht verloren habt und viele Tage lang hier in der Kälte ausgeharrt habt."

In kurzen Worten erzählt Praiala was ihr zugestoßen ist während sie entlang der weißen Mauern zum nördlichen Einlass, dem Rittertor, schreiten.
Hier wird die Geweihte kurz aufgehalten, denn gewöhnlichem Volk ist es nur zu gewissen Anlässen erlaubt den heiligen Boden der Stadt des Lichts zu betreten. Nachdem Praiala der Torwache erklärt hat, dass es sich bei ihrem Geleit um Personen handelt die ihre Erlebnisse bei ihrer Prüfung zur Ordentlichen Inquisitionsrätin bezeugen können wird sie darüber informiert, dass Diesen der Zugang dennoch verwehrt wird bis ihre Anwesenheit von höherer Stelle verlangt wird.
"Wir kehren in der Zwischenzeit in der Greifenstube ein", schlägt Idrasmine vor. "Lasst einfach nach uns rufen wenn wir gebraucht werden."
"Habt dank", antwortet ihr Praiala, nickt ihren Gefährten zu und wendet sich wieder der Torwache zu.
Gefolgt vom Akoluthen Praiovin, dem Inquisitionsgehilfen, der sie zu- und von der Dämonenbrache begleiten sollte, durchquert sie das Rittertor und erreicht den Tempel der Sonne.

Der vom heiligen Owilmar von Gareth errichtete Haupttempel ist des Herrn Praios höchstes Heiligtum und das wohl höchste von Menschenhand errichtete Bauwerk auf ganz Dere. Unglaubliche 271 Halbschritte ragt die gülden-rotgläserne Kuppel hinauf in den winterlichen Himmel.

Entlang der von marmornen Säulengängen gezierten Außenmauer, umgeben von einer Baumreihe aus Bosparanien, umrundet Praiala den Tempel und erreicht das Tor der Sonne. Das vergoldete, schmiedeeiserne Haupttor des Tempels ist ebenfalls geschlossen, benötigt es doch ein ganzes Banner der Tempelgarde um es zu öffnen. So betritt die Geweihte das Heiligtum durch das kleine Tor des Firungestirns zur Rechten des Haupttors.
Sogleich erreicht sie die Halle des Himmels, die von gewaltigen Jochbögen und Kreuzgewölben getragene und mit vier mächtigen Pfeilern gestützte Haupthalle des Heiligtums. Auf den Säulen haben Steinmetze die Greifen
Aventuriens und die Taten der Heiligen Lechmin von Weiseprein - der ersten Geweihten, die mit den Geflügelten sprach - verewigt.

Umgeben wird die Halle des Himmels in alle Richtungen von einer Vielzahl von Gemächern. Stand der gewaltige Tempel der Sonne zur Zeit seiner Erbauung doch zunächst allein auf lieblichem Felde, darum finden sich hinter seinen schrittdicken Mauern auch Gemächer für den Boten des Lichtes (dereinst der Kaiser), die Wahrer der Ordnung, die Räte des Kaisers, den Garde-Kapitän, die Geweihten bei Hofe und schließlich das Söldlingsvolk, - all die, die heutzutage Gemächer in den weitläufigen
Palästen der Stadt des Lichtes ihr eigen nennen, lebten einmal in den Mauern des Tempels der Sonne. Und noch in unsern Praiosläufen beherbergt die heilige Halle an die dreihundert Frauen und Mannen.

"Wartet hier, wie euch aufgetragen wurde", flüstert Praiovin respektvoll. "Ich werde eure Rückkehr dem Protokoll entsprechend ankünden."
Die Geweihte nickt in stummer Zustimmung und so entfernt er sich leise.

Die majestätische Halle des Himmels erfüllt sie mit Ehrfurcht und Demut, aber auch einem Gefühl der Vertrautheit und Geborgenheit. In diesem Augenblick fühlt sie, wie die Anspannung, die sie seit ihrer Rückkehr belastet hat, von ihr abfällt.

Hier im Licht des Herren wird ihr bewusst, dass sie der Gefahr entkommen ist, den Schrecken und den grauenhaften Erlebnissen. Sie lebt, hat es geschafft zu überleben, und kann endlich durchatmen. Das ständige Gefühl, dass jeden Moment etwas Schlimmes passieren könnte, weicht von ihr. Sie kann sich entspannen und fühlt sich leichter.

Praiala atmet tief durch, sammelt ihre Gedanken und kniet andächtig nieder, den Blick empor gerichtet gen Alveran. Hier beginnt sie, Praios aus vollem Herzen zu danken, dass sie dieses Abenteuer überlebt hat. Sie hat der Dämonenbrache die Stirn geboten und all die Pein und die Qualen überstanden und hat überlebt.
Während sie betet, spürt sie, wie noch mehr Anspannung von ihr abfällt. Ihr Glaube und die gewohnte Tätigkeit des Gebets helfen dabei.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Tue Aug 22, 2023 1:38 pm

Einige Zeit später, Praiala ist mit ihren Gedanken noch in das Gebet vertieft, kehrt der Akoluth in die ehrwürdige Halle des Himmels zurück.
"Ehrwürden", spricht Praiovin sie respektvoll mit ruhiger Stimme an, "die Kommission wird noch zur Tsastunde des heutigen Praioslaufs erneut zusammenkommen."
Die Geweihte überlegt kurz und stellt fest, dass ihr noch vier oder fünf Stunden bis zur Anhörung bleiben.
"Im Lechmin-Zimmer des Palasts des Lichtboten.", setzt Praiovin seine Erklärung fort. "Auf, dass ihr ihnen vom Verlauf eurer Prüfung berichtet.
Euer treues Pferd habe ich in den Stallungen der Stadt des Lichts untergebracht."

Der Akoluth lächelt Praiala zu, seine Augen strahlten im sanften Schein des Lichts der hochheiligen Halle.
"Ach ja, und bevor ich es vergesse, hier ist ein Passierschein für die Torwachen der Tempelgarde. Damit sollten sie euren Gefährten Einlass gewähren. Ich habe ihn für euch aufgesetzt und vom Erleuchteten Praiomaer von Darbonia unterfertigen lassen."
Mit diesen Worten reicht er Praiala ein gefaltetes Schreiben auf dem das Siegel der Lichtei Gareth prangt.

"Ich danke euch, Praiovin", antwortet die Geweihte. "Ich werde mich pünktlich dort eintreffen, doch nun brauche ich ein wenig Zeit zur Kontemplation und für meine Gebete."

Der Akoluth nickt, wünscht Praiala viel Erfolg und verlässt in respektvoller Stille die Haupthalle des Tempels.

Praialas Gedanken wandern zu den Prüfungen, die sie durchgestanden hat, den Momenten des Zweifels und der Verzweiflung.
Ob ihre Taten vor dem Illuminaten und dem Großinquisitor für wert befunden werden und ob sie nun zur ordentlichen Inquisitionsrätin berufen wird wird sich zeigen. Doch in ihrem Herzen weiß sie, die wahre Prüfung ihres Glaubens im Auge des Herren des Lichts, die hat sie bestanden. Nicht nur hat sie im Angesicht von Tod, Schmerz und Verzweiflung ihren festen Glauben nie verloren, sondern ging gestählt und entschlossener denn je daraus hervor. Sie kniet und betet, dankt dem Herren Praios inbrünstig für seinen Beistand, seine Lehren, die ihr die Richtung weisen und ihr ein Licht sind selbst an den finstersten Orten Deres.

Sie denkt darüber nach, was sie aus diesen Erfahrungen gelernt hat, wie ihr Glaube und ihr eiserner Wille sie aufrecht gehalten haben. Sie reflektiert über die Schrecken und Gräuel, die sie gesehen und erlebt hat, und überlegt, wie sie sich für die Zukunft besser darauf vorbereiten kann.
All dies geht Praiala durch den Kopf während sie beginnt sich geistig auf den Bericht vor der Inquisition vorzubereiten.

Für eine Weile versinkt sie in tiefem Gebet und fühlt dabei auch wie noch mehr Anspannung von ihr abfällt - die gewohnte Tätigkeit und ihr Glaube helfen dabei. Erneut wandern ihre Gedanken zu dem was sie erlebt hat - weniger mit Blick auf die reinen Fakten wie sie in der Criminalkammer geschildert hat und mehr dem, welche Prüfungen sie erlebt hat - welche Gräuel - und vor allem was sie daraus für sich und ihren Glauben gelernt hat. Wie oft die Versuchung da war zu zweifeln, aufzugeben... und wie sie doch immer wieder Stärke in ihrem Glauben gefunden hat - mitunter ihr Glaube und ihr eiserner Wille fast das einzige gewesen zu sein scheinen, das sie aufrecht gehalten hat oder ihr es ermöglicht hat weiter zu machen und nicht aufzugeben. Aber dennoch..die Momente des Zweifels und der Verzweiflung. Und immer wieder all die Schrecken und Gräuel die sie gesehen und erlebt hat und überlegt was sie hätte besser machen können - woraus sie für sich lernen kann - nicht nur rein für sich und ihren Glauben aber auch für zukünftige Situationen, denen sie sich als Geweihte wohl in der Zukunft stellen wird.

Als sie den Tempel schließlich verlässt, fühlt sie sich leichter, gestärkter und bereit, der Kommission gegenüber zu treten. Der Stress und die Unsicherheit haben nachgelassen, und sie tritt mit einem zufriedenen Lächeln hinaus vor den Tempel der Sonne wo sie den Blick noch einmal dankend gen Himmel richtet.

Schließlich macht sie sich auf den Weg zum Gasthaus Greifenstube, wo sie sich nach den anderen Mitgliedern der Gruppe umsieht.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sat Aug 03, 2024 10:13 am

Als Praiala die Greifenstube betritt, einen alt-ehrenwerten Gasthof, an der von Pilgern und Bürgern stark frequentierten Reichsstraße, umgibt sie die wohlige Wärme des Kaminfeuers und der Geruch von Bier und geräuchertem Speck.

In einer abgeschiedenen Ecke des Gasthofs, an einem schweren Tisch aus altem Steineichenholz, findet die Geweihte ihre Gefährten bei einem warmen Getränk. Zwei Krüglein mit Kräuterwein und ein Becher heiße Milch stehen vor ihnen. Die Geweihte lässt sich neben dem Fenster nieder und betrachtet die Schneeflocken, die langsam auf die winterliche Gasse fallen. Hesindiane lächelt zögerlich und sieht sich mit einem prüfenden Blick um, während Lidda vorsichtig ihren Stuhl vor und zurück rückt und Praiala fasziniert anschaut.

"Wie ist es gelaufen?", fragt Idrasmine mit besorgter Mine.
"Oh, hm, nein, die Kommission trifft sich zur Tsastunde. Ich würde euch bitten mich zu begleiten um eure Perspektive auf die Geschehnissen einzubringen", antwortet Praiala und blickt ihre Gefährten eine nach der anderen an.
"Natürlich", antwortet Hesindiane geflissentlich und Lidda nickt zögerlich.

Eine junge Schankmagd eilt mit einem Tablett voller dampfender Speisen vorbei.
"Hast du überhaupt etwas zu Mittag gegessen Praiala?", fragt Idrasmine. "Bestell erst einmal etwas deftiges. Wer weiß wie lange die komissionelle Anhörung dauert. Sicher möchtest du nicht, dass dich dein knurrender Magen dort ablenkt."

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sat Aug 03, 2024 10:44 am

Im Lechmin-Zimmer des Palasts des Lichtboten sitzt Praiala vor der Kommission der Heiligen Inquisition. Wie bei ihrem ersten Zusammentreffen hat auch wieder Praiomaer von Darbonia, der Illuminat der Lichtei Gareth, den Vorsitz. An seiner Seite sitzen die Inquisitionsräte Arbas Jondrean von Berglund, Praiodan von Luring sowie Gilbyra Steinhauer.
Praialas Stimme ist ruhig, doch ihre Augen spiegeln die Erinnerungen an die Dämonenbrache wider, als sie beginnt, von ihren Erlebnissen zu berichten.

"Ich trat bei Aveshain in die Dämonenbrache ein, entschlossen, die Prüfung meines Glaubens anzutreten. Der allgegenwärtige dämonische Einfluss war deutlich spürbar, doch nicht vergleichbar mit dem Schrecken der sich im Inneren des düsteren Waldes verbirgt. Anfangs war ich mir, aufgrund meiner Fähigkeiten in der Wildnis, noch sicher den Weg zurück finden zu können, doch schnell erkannte ich, dass die dämonischen Pflanzen der Brache dies beinahe unmöglich machen.
Ich spürte die Gegenwart des Bösen um mich herum, doch meine Entschlossenheit war ungebrochen.

Schließlich stieß ich auf eine Hütte, in deren Dachkammer ich ein unheimliches, furchterregendes Wesen fand. Es saß vollkommen reglos da, wie erstarrt, und so hielt ich es für ausgestopft, eine Statue, die ein chimärisches Wesen darstellt, groß und kräftig wie ein Stier, zottelig wie ein Troll und doch von Gestalt eher wie eine aufrecht gehende Ziege mit den Zähnen einen Raubtiers.
Bevor ich es jedoch eingehender betrachten konnte vernahm ich die Schreie zweier Männer vor der Hütte.
Ich eilte ihnen zu Hilfe und konnte die beiden schwer Verletzten vor den Angriffen eines dämonischen Nachtwindes retten.
In der Hütte machte ich mich dann an die Versorgung ihrer Wunden und erfuhr, dass Ron und Quin Schatzsucher waren die nach Relikten aus bosparanischer Zeit in der Brache suchten.
Sobald möglich brach ich wieder auf um meinen Weg fortzusetzen, glaubte ich doch die Brache hier am Nordende nahe der Kaiserstadt von West nach Ost durchqueren zu können.
Wie sich herausstellte folgten die beiden Glücksritter meinen Fußspuren, da ihnen das Grauen das von der Kreatur im Dachgeschoss ausging Angst machte, ein Glück, denn sie halfen mir mich aus einem Sumpfloch zu ziehen, in das ich gefallen war.
Immer tiefer gerieten wir in die Brache, die dämonischen Pflanzen schienen uns den rechten Weg zu versperren und uns immer weitere Umwege aufzuzwingen die uns nur noch tiefer hinein führten. Sogar mein Südweiser schien von den finsteren Kräften beeinflusst.
Jeder Schritt den wir dem schier undurchdringlichen Unterholz abringen konnten kostete uns größte Anstrengung.
Schließlich erreichten wir einen uralten Boronsanger in dessen Mitte sich ein verfallener Schrein befand. Als wir ihn betraten gab der verrottete Boden nach und gab ein Massengrab frei in dem vor Jahrhunderten zahllose Menschen und Tiere, Erwachsene und Kinder gleichsam verscharrt worden waren.
Dies war der Moment als wir bemerkten, dass die Bestie, die Chimäre, uns scheinbar gefolgt war. Wie ein Schatten war sie zwischen den Bäumen aufgetaucht und so schnell wieder verschwunden wie sie gekommen war.
Nur Ron, einer der beiden Schatzsucher, hatte sie gesehen und so waren wir erst nicht sicher, ob es nicht vielleicht nur der Übermüdung und Angst geschuldet war.
Von nun an entwickelte sich die Sache zu einer Jagd in der wir zu den Gejagten wurden.
Die Bestie tauchte immer wieder auf, jagte uns mit ihrem unnatürlichen Gebrüll Angst ein und tötete schließlich einen nach dem anderen. Sie wartete immer darauf, dass wir vor Müdigkeit und Erschöpfung unaufmerksam wurden oder einschliefen und griff im Schutz der Dunkelheit an."


Die Erinnerung an die Hoffnungslosigkeit und Angst die sie verspürte lässt Praiala stocken. Sie schluckt und sammelt erneut ihre Gedanken, als sie von der Inquisitionsrätin Gilbyra Steinhauer gefragt wird: "Wie reagierten Sie im Angesicht dieser Bedrohung? Was fühlten Sie und was taten Sie um die Kreatur zu besiegen?"

"Ich..", zögert Praiala erst, "Ich glaubte erst es handle sich nur um ein Tier. Wir übernachteten im Unterholz, ich war aufgrund der Überanstrengung nicht mehr im Stande alleine die Wache zu halten und als wir eingeschlafen waren holte es sich Ron aus dem Zelt. Als ich die Dunkelheit erhellen konnte war es bereits weg.
Quin war voller Blut und so verstört und voller Angst, dass ich ihn nur schwer bewegen konnte weiterzuziehen.
Am nächsten Tag fanden wir Rons Leiche in einem Baum, aufgehängt wie ein Stück Fleisch. Da wurde mir klar, dass es kein Tier war, und dass es uns folgte, uns jagte. Ich konnte seine Rufe hören"
. Die Erinnerung an den Anblick von Rons entstelltem Körper lässt Praiala frösteln.

"Praiala", fragt der Inquisitionsrat Praiodan von Luring ruhig. "Die Wirkung die dämonische Kräfte auf den Geist lebender Wesen haben ist ihnen ja bekannt. Sie haben bereits früher schon Kontakt mit den Kreaturen der Niederhöllen gehabt.
Der Anblick des Wesens in der Dachkammer, der grausame Tod des Schatzsuchers und schließlich der Fund seiner Leiche: Welche Gefühle begleiteten sie in diesem Moment?"

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Mon Aug 05, 2024 10:38 pm

Praiala sammelt sich nach der Frage für einen kurzen Moment - schließt die Augen um sich ganz bewusst diese schrecklichen Momente und ihre Gedanken und Gefühle währenddessen wieder frisch in Erinnerung zu rufen - so viel anderes Schlimmes ist anschließend noch geschehen und sie will voller Wahrheit berichten und auch ihre inneren Zweifel nicht verheimlichen.
Schließlich öffnet sie ihre Augen wieder und sieht den Inquisitionsrat an: "Ich war oft genug entsetzt oder erschrocken, aber an diesem Punkt ist es mir noch sehr gut gelungen, durch Gebete und Gedanken an Praios die Kraft und den Mut zu schöpfen die ich brauchte. Ich war mir noch sicher, dass es einen Weg hinaus gibt. Es war deswegen nicht weniger entsetzlich aber mein Glaube und auch mein Wissen über dämonische Kräfte und wie man sie bekämpfen kann, hat mir geholfen... ich habe zu diesem Zeitpunkt einen Weg gesehen und hatte Optimismus und Hoffnung." sie stockt kurz und ihrem Gegenüber bewusst in die Augen. "Als ich dann erkannte, dass diese Kreatur uns die ganze Zeit gefolgt war, uns belauerte und ein dämonisches Spiel mit uns trieb, da entfachten der Schmerz und das Leid in mir Praios' gleißenden Zorn. Ich spürte wie es sich näherte und da legte ich einen Schutzsegen um Quin und schritt der Bestie mit der Waffe in der Hand entgegen. Ich brüllte es an, forderte es heraus, doch es blieb im Unterholz versteckt und griff uns nicht an.
Stattdessen folgte es uns weiter und als wir in der nächsten Nacht wieder am Ende unserer Kräfte waren schlug es erneut zu. Es verwundete mich schwer am Kopf doch auch ich konnte es verletzen und es so davonjagen.
Wie viele Tage und Nächte es danach waren kann ich nicht sagen, doch als ich schließlich aus Hunger, Durst, Überanstrengung und Wundfieber aufgrund der Verletzung die es mir zugefügt hatte glaubte endlich den Rand der Brache erreicht zu haben, da schwanden mir die Sinne. Quin und ich müssen uns aufgrund unserer Entkräftung und den Verletzungen irgendwann verloren haben. Rückblickend glaube ich es hat ihn sich geholt als er hinter mir hertaumelte. Ich denke mich erinnern zu können schließlich am Rande des Waldes von mehreren Personen gefunden worden zu sein.
Ich glaubte mich in Sicherheit, der Brache entkommen zu sein. Doch als ich wieder zu mir kam befand ich mich in Gefangenschaft.
Eine Gruppe von Banditen, jugendliche Räuber und Mörder, hatten mich in ihrer Gewalt und hielten mich in einem schwarzen Turm fest.

Dort lebte eine seltsame alte Frau, die die Anwesenheit der jugendlichen missbiligte, sich jedoch nicht gegen sie stellen konnte.
Der Anführer dieser Banditen war Isidian Winterkalt, ein Magier der vom Bund des Weißen Pentagramms gesucht wird. Er hatte die jugendlichen wohl um sich geschart und mit Versprechen von Macht und Geld zu Gräueltaten getrieben. Drei von ihnen hielten mich gefesselt fest und versuchten mich der Bestie zu opfern, welche sie für eine Gottheit hielten. Sie bereiteten mich auf der Lichtung vor dem Turm vor und zwangen die seltsame alte Frau sie zu rufen damit sie mich ihr als Opfergabe anbieten konnten, doch die Bestie zeigte sich nicht. Nur Quins Leiche fanden die jungen Verbrecher schließlich in der Nähe.
Meine Verzweiflung war in meiner Lage so groß, dass ich bereits meinen Frieden mit meinem Leben gemacht hatte. Ich war bereit vor Rethon zu treten.

Da die Alte, die nur eine mir unbekannten Sprache sprach, das Monster nicht herbeigerufen hatte schleppten die Jugendlichen mich in die Dachkammer des Turmes, in der sich die vertrockneten, untoten Ahnen der alten Frau verbargen. Sie wollten sie mir zeigen um mich, oder vielleicht sogar mehr sich selbst, davon zu überzeugen, dass sie nicht nur einer verrückten Fantasie nachliefen. Oder vielleicht war es als Druckmittel gegen die Alte zu verstehen.
Die Untoten waren schon so alt, dass sie sich nur wenig bewegen konnten und die Alte hatte offenbar große Angst, dass sie verletzt würden.
Nun da es zwischen der Alten und den Jugendlichen zu einem Streit gekommen war, da sie sich offenbar geweigert hatte die Bestie herbeizurufen, kam sie in der Nacht als alle schliefen und befreite mich. Sie verabreichte mir einen heilenden Kräutersud um mich zu kräftigen und gab mir Rüstung und Waffe zurück.

Die Jugendlichen schliefen und so wollte ich fliehen, doch gerade als ich den Turm verlassen wollte sah ich eine weitere Gruppe von ihnen sich dem Turm nähern.
Da es zu viele waren als, dass ich es mit ihnen alleine aufnehmen konnte musste ich mich verstecken. Ich drang also durch eine kleine Türe unter der Treppe in die Kellergewölbe des Turmes ein. Dort fand ich Hesindiane, welche sie ebenfalls gefangen hielten."

Praiala nickt ihrer Gefährtin zu welche daraufhin zu erzählen beginnt.

"Mein Name ist Hesindiane Unterbauer, ich war als Straßenwächterin für die Wachstube am Emer-von-Gareth-Tor in St. Parinor tätig. Meine Patroullie führte mich täglich über Aveshain nach Uilstein und zurück.
Am 28. Travia wurde ich Zeuge eines Raubüberfalls auf eine Reisekutsche. Der Kutscher, ein alter Mann mit schütterem, grauem Haar, wurde von den Banditen angeschossen und zu Tode geprügelt. Da ich mich freiwillig ergab ließen sie mich am Leben und verschleppten mich in die Brache wo sie mich im Keller dieses unheiligen, schwarzen Turmes einsperrten. Ihren Gesprächen nach zu urteilen war es wohl um sich mit mir zwischen ihren Raubzügen zu vergnügen, doch kam es nie dazu, denn ihr Anführer hatte andere Pläne für mich. Welche dies waren erfuhr ich jedoch nie.
Ich wurde nur von jener alten Frau hin und wieder besucht und von ihr gewaschen und gefüttert.
Ich glaubte bereits nicht mehr an eine Rettung als eines Tages ihre Hochwürden Praiala mich in dem Keller fand und befreite. Entkräftet und verängstigt folgte ich ihr auf der Suche nach einem Fluchtweg."


"Wir schwebten in der ständigen Gefahr entdeckt und erneut gefangen genommen zu werden", setzt Praiala den Bericht fort.
"Über uns konnten wir die Stimmen der Verbrecher vernehmen die darüber sprachen wie sie nahe Silksiesen eine Bauernfamilie ermordet und ein Mädchen entführt haben."
Bei ihren letzten Worten blickt die Geweihte zu Lidda und nickt ihr freundlich zu.
"Sie planten das Mädchen zum Harkola zu bringen. Um was es sich dabei handelt wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ein Mann den sie "Der Hetzer" nannten, hatte sie mit der Entführung beauftragt und würde viel Geld dafür bezahlen. Er wollte sich mit den Banditen beim Harkola treffen um etwas zu erhalten das in Gareth übergeben werden sollte, in der Nirgendgasse beim Hexenkessel am Krötenstieg.

Aus Angst entdeckt zu werden begannen wir mit der Suche nach einem Fluchtweg. Wir fanden eine Tür die tiefer in die Kellergewölbe führte, zu einem Beschwörungsraum in dem einst Chimären erschaffen wurden.
Ein Mondsilberheptagramm im Boden, teils abgebrannte Beschwörungskerzen und vor allem Regale mit arkanen Schriften der schwarzen Kunst waren eindeutige Beweise.
Einige der Schriften habe ich als Beweismittel mitgebracht."

Bei diesen Worten holt die Geweihte die alten Bücher hervor die sie mitgenommen hat um sie von den Inquisitionsräten untersuchen zu lassen.

"Eine Falltür gab einen senkrechten Schacht frei, in dem eine Sprossenleiter in die Tiefe des Fundaments des schwarzen Turmes führte. Dies war der einzige andere Ausgang und so stiegen wir hinab. Dort befanden sich teils überflutete Gewölbe die von aggressiven Chimären bewohnt wurden. Mischwesen aus dem Oberkörper einer jungen Frau und dem Unterleib eines kapitalen Hechts. Ihre Haut war von grünlichem Grau, Schuppen und Haare vom Braun des morastigen Wassers. Mit Fangzähnen und Klauen bewehrt stürmten sie von mehreren Seiten auf uns zu und zwangen uns zum Rückzug.
Glücklicherweise konnten die Kreaturen uns nicht die Sprossenleiter hinauf folgen.
Nun blieben uns zwei Möglichkeiten: es mit den Fischfrauen aufzunehmen, die in Überzahl waren und uns im Wasser im Kampf überlegen waren, oder die Banditen, welche zwar auch in Überzahl waren, aber vielleicht auch nicht ständig im Turm verblieben.
Und so war es auch, ein Teil der Banditen brach Richtung Gareth auf um den Übergabeort zu sichern, die Anderen nahmen die entführte Lidda mit um sich mit "Dem Hetzer" beim Harkola zu treffen.
Nur drei der Jugendlichen, vermutlich die jüngsten, die mich seit meiner Gefangennahme ständig drangsaliert und gequält hatten, verblieben im Turm.
Wir verließen den Keller und trafen in der Küche auf den ersten, einen dürren, großgewachsenen der uns sofort mit seinem Dolch angriff. Er leistete mir einen erbitterten Kampf bei dem er schließlich unterlag. Ich zögerte erst doch Praios' Lodernder Blick enthüllte mir wie die Jugendlichen einen Praiospriester ermordet und den Tempel in Brand gesteckt hatten.
Während des Kampfes hatte Hesindiane es geschafft eine schwere Windenarmbrust die an der Wand gelehnt war zu laden und mir zu geben.
Durch den Kampfeslärm kam der älteste der drei Jugendlichen die Treppe herabgestürzt. Der Armbrustbolzen traf ihn ohne Vorwarnung"
.
Praiala hält kurz inne als sie daran denkt wie sie Zhandukan und Baar in der Folge hingerichtet hat.

"Würdet ihr sagen, dass der Grat zwischen unaufschiebbarer, notwendiger Durchsetzung von Praios' Gerechtigkeit und aus Rache für das zugefügte Leid geborener Selbstjustiz ein schmaler ist?", fragt die Inquisitionsrätin Gilbyra Steinhauer. "Würdet ihr in Zukunft Situationen in denen ihr solche Entscheidungen treffen müsst versuchen zu vermeiden? Oder seht ihr euch als Jemand der Praios' Gerechtigkeit ohne Fehl zu erkennen vermag und sich nicht scheut diese Art von Entscheidung zu treffen?"

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Fri Aug 09, 2024 9:58 am

Praiala lässt die Frage in der Stille des Raumes nachklingen, ihre Augen geschlossen, als ob sie in tiefen Gedanken versunken ist. Ihre Hände ruhen auf dem Tisch vor ihr, und die Anspannung in ihren Schultern verrät den inneren Konflikt, den sie zu verarbeiten hat. Schließlich öffnet sie langsam die Augen, ihr Blick ist klar und durchdrungen von der Schwere der Verantwortung, die auf ihr lastet.

"Der Pfad, den wir beschreiten, ist schmal, fast unsichtbar", beginnt sie mit leiser, doch fester Stimme. "Wir Menschen sind nicht unfehlbar. Wir sind Wesen aus Fleisch und Blut, geformt von unseren Erfahrungen, geleitet von unseren Emotionen. Es ist daher unerlässlich, stets im Bewusstsein zu bleiben, dass dieser Pfad existiert, dass er trügerisch und gefährlich ist. Nur indem wir uns selbst hinterfragen, können wir vermeiden, auf die falsche Seite zu geraten."

Sie hält inne, ein bitteres Lächeln zuckt über ihre Lippen, als sie den Kopf schüttelt. "Niemand von uns besitzt Praios' Unfehlbarkeit. Ich würde niemals anmaßend behaupten, dass meine Entscheidungen die einzig richtigen sind. Wäre es mir lieber gewesen, einen Weg zu finden, jene Jugendlichen zu verschonen, sie stattdessen vor Gericht zu stellen und sie einem gerechten Prozess zu unterziehen? Ja, zweifellos. Aber in jener dunklen Stunde, als mein Geist von der Angst um unser Leben überwältigt war, sah ich keinen anderen Ausweg. Mein Ziel war es, unser Überleben zu sichern, und in diesem Moment schien es die einzige Möglichkeit zu sein."

Praiala strafft die Schultern, ihre Entschlossenheit kehrt in ihre Stimme zurück. "Ich hoffe, dass die Anhörung, die vor mir liegt, und die Reflexion über das Erlebte mir Klarheit bringen werden, ob mein Handeln, wenn ich es mit nüchternem Blick betrachte, gerechtfertigt ist, oder ob ich gefehlt habe. Doch eines ist gewiss: Mein Pfad ist jener des Glaubens und des Wissens, und ich schwöre, gegen die dämonischen Bedrohungen zu kämpfen, wann immer sie sich mir in den Weg stellen."

Ihr Blick wird hart, ihre Augen funkeln wie kalter Stahl. "Ich kann nicht zulassen, dass Unschuldige dem dämonischen Einfluss erliegen, während ich tatenlos zusehe. Ich vertraue darauf, dass mein Glaube und mein Wissen über Praios’ Ewige Ordnung mir die Kraft geben werden, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Doch zugleich weiß ich, dass ich, wann immer es mir möglich ist, die Weisheit anderer suchen und meine eigenen Impulse hinterfragen muss. Nur so kann ich hoffen, die Situationen in all ihrer Komplexität zu erfassen und meine Entscheidungen mit reinem Herzen und im Einklang mit den göttlichen und rechtlichen Grundlagen zu treffen."

Die Stille kehrt zurück, schwer und nachdenklich, als die Kommission ihren Worten lauscht. Es ist ein Versprechen, das Praiala sich selbst und der Welt gibt, ein Eid, den sie nicht leichtfertig ablegt.

"Eure Antwort zeugt von Erfahrung und Weitsicht", antwortet ihr die Inquisitionsrätin. "Was ist hernach passiert?"

Mit starker Stimme fährt Praiala in ihrer Erzählung fort: "Die dritte der Jugendlichen, ging mit mehr Verschlagenheit vor und als sie erkannte, dass ich ihre Freunde erschlagen hatte floh sie in den Wald.
Unterdessen begann die seltsame alte Frau, in deren Heim wir uns befanden, auf der Lichtung vor dem Turm in fremder Zunge zu singen. Ihr Gesang ähnelte den Zauberritualen der Schamanen und intuitiv erkannte ich, es war der Ruf nach ihrer Mutter, dem Monster das mich beinahe getötet hatte. Ich konnte nicht zulassen, dass die Bestie uns erneut angriff also befahl ich ihr aufzuhören. Sie reagierte jedoch nicht und fuhr unbeirrt fort. Der Verzweiflung nahe griff ich die Alte an, traf sie hart und streckte sie mit einem einzigen Hieb nieder.
Jetzt erst sah ich ihre Ziegenbeine, was meine Vorahnung bestätigte, dass auch sie eine Chimäre war. Eine fortpflanzungsfähige Chimärenrasse, egal welcher Art, durfte in der Weltenordnung nicht existieren.
Ich erkannte, dass es nur einen Weg geben konnte. Ich musste mit den dämonischen Umtrieben die diesen Turm umgaben endgültig ein Ende machen. Nichts von den Mächten der Finstersphären durfte ich weiter bestehen lassen.
Mit dieser Erkenntnis im Herzen stieg ich nocheinmal in die Dachkammer empor um die untoten Ahnen der Chimären zu töten. Sie leisteten erbitterten Widerstand doch waren sie in ihrer Beweglichkeit sehr eingeschränkt. Schlussendlich zündete ich den Dachstuhl an und flüchtete aus dem brennenden schwarzen Turm.
Die Bestie musste durch den Gesang bereits herbeigerufen worden sein und brüllte nun vor Schmerz über den Verlust ihrer Kinder.
Der Todesschrei der letzten der drei verbliebenen Jugendlichen, die vor mir in den Wald geflüchtet war, erfüllte die Luft.
Nur ein einziger Gedanke lenkte nun unser Handeln, wir mussten fliehen und es lebend aus der Brache schaffen. Eine gestohlene Kutsche und Pferde stand im Obstgarten neben dem Turm, ein Weg mit frischen Radspuren führte dort entlang. Also spannten wir die Pferde vor und fuhren so schnell es auf dem unebenen Pfad nur irgend ging. Die Bestie war jedoch schneller und folgte uns. Wie eine Trophäe warf es die getötete und ausgeweidete Jugendliche auf die Kutsche und versuchte uns in voller Fahrt zu erwischen. Schließlich gelang es ihr die Kutsche umzustürzen. Ich wurde vom Kutschbock geschleudert und als ich wieder zu mir kam stürzte sie auf mich zu.
Nur Dank des Schutzsegens des Herren Praios, aus dem Bernsteinamulett, das mir Hochwürden Praiodan von Luring mitgegeben hatte, konnte ich vermeiden sofort niedergestreckt zu werden. Das heilige Licht des Herren hielt die Bestie lange genug auf Distanz so dass ich, den unheiligen Kräften der Brache zu Trotz, einen Bannstrahl gegen die Bestie richten konnte. Die Macht des Götterfürsten fuhr auf das uralte Wesen herab und zerschmetterte es zu Staub."


Die Erinnerung an die heilige Macht des Bannstrahls und das Gefühl der karmalen Kräfte die sie durchströmten lässt die Geweihte in ihrer Erzählung innehalten.

"Einen Bannstrahl inmitten der Dämonenbrache zu wirken ist kein einfaches Unterfangen", wirft der Illuminat ein. "Es war sehr umsichtig von euch den unheiligen Boden erst mit einem Schutzsegen zu versehen.
Würdet ihr sagen, dass es euch schwer fiel eure karmalen Kräfte in der Brache zu nutzen?"

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sat Aug 10, 2024 11:48 pm

"Überall in der Brache herrscht eine unnatürliche Dunkelheit. Nicht nur die Dunkelheit, die die Augen täuscht, sondern auch die Dunkelheit des Geistes, der Taten, die von jenen begangen werden die sich in das verfluchte Gebiet wagen", beschreibt Praiala. "Diese Finsternis legte sich schwer auf meine Sinne, drückte auf meinen Verstand wie eine unsichtbare Last, die kaum zu tragen war. Jede Bewegung, jeder Gedanke wurde von diesem finsteren Schleier behindert, und ich spürte, wie meine karmalen Kräfte darunter litten.

Trotzdem hielt ich durch, auch wenn es schwer war. In diesen Momenten war es oft nur mein fester Glaube an Praios, der mich nicht verzweifeln ließ. Seine Stärke war es, die mich daran hinderte, aufzugeben, selbst wenn alles um mich herum in Finsternis versank.

Und dennoch, gerade weil ich wusste, dass ich gegen den dämonischen Einfluss kämpfte, fand ich auch die Kraft weiterzumachen. Es war, als ob die Notwendigkeit, das Böse zu bannen, mir neue Energie verlieh. Wie eine einsame Flamme, die in der tiefsten Nacht heller und klarer brennt, als sie es je im vollen Licht des Tages könnte. Inmitten dieser Dunkelheit fand ich das Licht, das mich führte."


Bei ihren Worten kann Praiala in den Augen des Inquisitionsrats, Praiodan von Luring, ehrliche Bewunderung und Stolz erkennen und auch die Inquisitionsrätin Gylbira Steinhauer scheint von ihr eingenommen.

"Nachdem die Bestie nun vernichtet war", berichtet Praiala weiter, "setzten wir unseren Weg zu Fuß fort und folgten dem Pfad der sich klar sichtbar durch die Brache zog.
Die Dunkelheit und die finsteren Mächte der Dämonenbrache hatten sich schwer auf mich gelegt, doch meine Entschlossenheit, das entführte Kind vor den Verbrechern zu retten, ließ mich nicht zögern. Als wir die Felsen erreichten, die als "Die Finger" bekannt sind, erkannten wir, dass die Spuren hier vom Weg abwichen. Im Unterholz, das wusste ich, konnte ich ihren Spuren nicht folgen. Noch dazu, da die Zeit gegen mich arbeitete, denn die Banditen planten, ihren unheiligen Handel alsbald abzuschließen. In jenem Moment der Verzweiflung, kam mir Hesindiane zur Hilfe. Ihre Fähigkeiten im Fährtenlesen waren von unschätzbarem Wert und gab mir neue Hoffnung.
Sie hätte dem Pfad weiter folgen können um die Brache zu verlassen, doch sie entschied sich mir zu folgen. Ihr Mut berührte mich tief, und gemeinsam setzten wir unseren Weg fort, um das unschuldige Leben zu retten und die Finsternis, die die Dämonenbrache durchdrang, zurückzudrängen. Ich spürte die Nähe der göttlichen Kraft, die mich antrieb, und wusste, dass ich nicht allein war in diesem Kampf gegen das Böse. Ich war bereit, die Dunkelheit zu vertreiben und das Licht des Praios in die tiefsten Schatten zu tragen.

Die unheimliche Atmosphäre der Dämonenbrache lastete schwer auf mir, als ich mit angespannter Wachsamkeit die Sumpflandschaft durchsuchte. Wir folgten den Spuren der Banditen, doch bald entdeckten wir, dass wir nicht die Einzigen waren, die durch diese verfluchte Gegend streiften. Schattenhafte Gestalten – Krieger, Magier und Priester in altertümlichen Rüstungen – glitten durch den Nebel, gequälte Totengeister, die in einem endlosen Reigen ihre letzte Schlacht wiederholten. Ihr Anblick ließ mein Blut gefrieren, und ich blieb wie gelähmt stehen, den Atem flach und leise, um nicht ihre Aufmerksamkeit zu erregen.

Doch bald lenkte ein anderer, noch bedrohlicherer Anblick meine Aufmerksamkeit auf sich. Der metallische Geruch von frischem Blut wehte mir entgegen, und ich entdeckte die schlammbedeckten Leichen der Banditen. Einer nach dem anderen war auf grausame Weise getötet worden, die Spuren deuteten auf wilde Tiere oder gar Kreaturen aus den tiefen, unheilvollen Gewässern hin. Als ich genauer hinsah, erkannte ich, dass einige der Angreifer Fischfrauen gewesen waren – schuppige Wesen mit menschlichen Oberkörpern und bösartigen Zähnen, deren Überreste zwischen den Leichen der Banditen lagen.

Mit jeder Minute wuchs mein Unbehagen, und als plötzlich die weinerliche Stimme eines Kindes einen gruseligen Reim durch die Luft hallen ließ, wusste ich, dass hier etwas zutiefst Unnatürliches vor sich ging. Ein schwaches Licht schimmerte in der Richtung, aus der die Stimme kam, und ohne ein Wort der Erklärung wussten Hesindiane und ich, dass wir das Kind retten mussten.

Vorsichtig machten wir uns auf den Weg durch das tückische Gelände, den festen Griff um das Sonnenszepter und stets bedacht, nicht im Moor zu versinken. Doch als wir das Kind erreichten, stellten wir entsetzt fest, dass es sich um eine bösartige Falle handelte. Das unschuldig wirkende Mädchen entpuppte sich als eine modrige Hülle, die nur darauf wartete, uns mit ihrem giftigen Blütenstaub zu überwältigen. Hesindiane wurde schwer getroffen, während ich verzweifelt versuchte, das geisterhafte Irrlicht, das aus der Hülle hervorbrach, abzuwehren.

In einem erbitterten Kampf gelang es mir schließlich, das Lichtwesen mit meinem Sonnenszepter zu vertreiben, doch die dämonische Pflanze, die uns gefangen hielt, schlug erneut zu. Dornenbewehrte Tentakel zogen mich ins Moor, und ich spürte den kalten Griff des Todes, als sie mich immer tiefer ins trügerische Wasser zogen. Mit meiner letzten Kraft rief ich das heilige Licht Praios' an und schaffte es, die dämonischen Ranken zu verbrennen und mich zu befreien.

Geschwächt und zitternd vor Kälte und Schmerz, schleppten wir uns weiter durch den unwegsamen Sumpf. Die dämonische Präsenz war überall spürbar, und die verrottenden Wälder schienen sich gegen uns zu verschwören. Doch als wir schließlich auf eine unbewaldete Anhöhe stießen, die von einem unnatürlichen Dornicht umgeben war, erkannten wir, dass wir dem Versteck der Verbrecher nahe waren.

Voller heiliger Wut machte ich mich bereit, das unschuldige Mädchen zu befreien und die Dämonenanbeter zu stellen. Durch die sich immer enger schließenden Ranken kämpften wir uns vorwärts, bis wir schließlich das Dickicht hinter uns ließen und auf die Anhöhe zusteuerten, von der die Stimmen der Entführer zu hören waren. Nun stand ich allein vor der letzten Herausforderung, bereit, alles zu riskieren, um das Kind aus den Klauen der Finsternis zu befreien.

Ich stand an der Grenze der unheiligen Lichtung, mein Herz pochte in meiner Brust, während ich den Anblick vor mir aufnahm. In der Mitte erhob sich ein verkrüppelter Baum, seine steinernen Äste von der Form verzerrter menschlicher Gliedmaßen. Doch es war nicht nur dieser grauenvolle Anblick, der meine Aufmerksamkeit fesselte. Am Rand der Lichtung, geduckt und angsterfüllt, sah ich einen der Männer von Isidian Winterkalt. Zu seinen Füßen lag das Bauernmädchen, Lidda, gefesselt und mit Tränen in den Augen"
. Bei ihrem letzten Satz sieht Praiala zu Lidda, welche nur bedrückt dasteht, den Blick zu Boden gerichtet.

"Bei dem verdorbenen Baum erkannte ich noch zwei weitere Gestalten: Isidian selbst, den Anführer der Verbrecher, und Herdan den Hetzer, den verstoßenen Jagdmeister des Junkers von Brachental. Doch es war die dritte Gestalt, die mich erschaudern ließ: eine hagere, kapuzenverhüllte Figur, die sich auf Wurzeln bewegte, wie ein Dämon aus den finstersten Albträumen. Der Harkola – der Sendbote des Waldes.

"Was willst du, Menschensprössling?" durchbrach die knarrende Stimme des Wesens die unheilvolle Stille.
Herdan antwortete ohne Zögern, seine Stimme kalt und fest. "Mein Herr wünscht eine Frucht, die denjenigen, der sie isst, innerhalb eines Tages tötet – ein Tod, den keine Macht verhindern kann."
"Und was gibt er im Austausch?" fragte die Kreatur gleichgültig.
Herdan warf einen mitleidlosen Blick auf das gefesselte Mädchen. "Ihr Leben."

Mit einem Mal begann der Harkola, etwas aus seinen wurzelgleichen Fingern sprießen zu lassen – eine dunkelrote Frucht, glänzend und saftig. Doch bevor er sie vollends formte, hielt er inne. "Wir werden beobachtet."

Mein Herz setzte aus, als ich bemerkte, dass die Gestalt in meine Richtung blickte. In diesem Moment wusste ich, dass ich handeln musste. Mit einem schnellen, geübten Griff brachte ich die Armbrust an meine Schulter, zielte auf den Mann, der das Mädchen bewachte, und drückte ab. Der Bolzen schoss mit einem lauten Knall ab, und der Mann kippte nach vorne, tot, bevor er den Boden erreichte.

Ich ließ die Armbrust fallen und stürmte vorwärts. Mein Atem ging heftig, während ich versuchte, die Fetzen der Unterhaltung auf der Lichtung zu verstehen. Doch meine Gedanken waren bei dem Mädchen. Ich erreichte sie, das Sonnenszepter in meiner Hand fest umklammert, als ich sah, wie Isidian nach der Frucht griff und verschwörerische Worte in einer Sprache aussprach, die das Gewebe der Welt selbst erzittern ließ.

Ein Riss öffnete sich im Gefüge der Realität, und eine schreckliche Kreatur erschien – ein Dämon, herbeigerufen durch Isidians dunkle Magie. Mit seiner Hilfe teleportierte sich Isidian mit seiner Beute fort. Ich spürte den kalten, bohrenden Blick des Harkola auf mir, doch ich durfte nicht schwanken. Als ich sah, wie Herdan sich an mich heranschlich, war ich bereit. Mein Sonnenszepter traf ihn hart, aber er war schneller, als ich gedacht hatte.

Der Kampf war kurz, aber erbarmungslos. Herdans Schwertschnitt verletzte mich, doch mein Zorn verlieh mir neue Kraft. Schließlich brach er unter meinem letzten Hieb zusammen, sein Arm nutzlos an seiner Seite hängend. Doch bevor ich das Urteil des Götterfürsten über ihn vollstrecken konnte, spürte ich die unheilvolle Präsenz des Harkola, die mich zur Vorsicht mahnte. Wurzeln umwickelten Herdan und zogen ihn in den Boden, fort aus meiner Reichweite.

Nun war ich allein mit dem Mädchen und dem Dämonenwesen, das jede meiner Bewegungen beobachtete. Mein Körper schrie nach Ruhe, meine Wunden pochten, doch ich musste stark bleiben. In diesem Moment, inmitten der Brache, war es an mir, das Licht des Praios in die Dunkelheit zu tragen.

Mit zitternden Händen befreite ich das Mädchen und sprach ein Gebet, um sie zu schützen. Doch der Harkola schien nicht gewillt, uns kampflos ziehen zu lassen. Die Kreatur bewegte sich auf mich zu, und ich wusste, dass ich nicht entkommen konnte. Ich sah mich selbst und das Mädchen bereits als Opfer dieser dunklen Macht.

Es begann mich mit Visionen in Versuchung zu führen. Doch ich blieb stark, um das Mädchen zu retten. Meine Gebete erhoben sich zu Praios, und mit einem letzten Aufbäumen meiner Kräfte legte ich einen Schutzsegen auf Lidda, nahm sie an die Hand und zog sie mit mir, weg von der Lichtung, den Hang hinunter.

Hinter uns hörte ich das Heulen der Kreaturen, die uns verfolgten, doch ich hielt das Mädchen fest an mich gedrückt, entschlossen, sie aus dieser Hölle herauszuführen. Die Schmerzen wurden intensiver, doch ich kämpfte mich weiter voran. Schließlich erreichten wir Hesindiane, die bereits auf uns wartete, und gemeinsam eilten wir weiter, immer auf der Flucht vor den Schrecken der Brache.

Trotz der Dunkelheit um mich herum, wusste ich in diesem Moment eines mit Sicherheit: Am Ende würde das Licht siegen.

Also kämpften wir uns zurück durch das verdorbene Dickicht der Brache, immer verfolgt von dämonischen Kreaturen.
Ich war völlig erschöpft, als das faulige Wurzelwerk unter mir nachgab und wir in die Tiefe stürzten. Der Aufprall raubte mir den Atem, und die Wurzeln schabten gegen meine Rüstung, wickelten sich um meine Arme und Beine. Der Schrei des kleinen Mädchens weckte mich aus der Betäubung. Mit meinem Sonnenszepter gelang es mir, einige der Wurzeln abzutrennen und meine Gefährten zu befreien, doch immer wieder drangen neue Wurzeln von oben auf uns ein. Es war hoffnungslos, gegen diese unheiligen Pflanzen anzukämpfen. Wir mussten einen anderen Ausweg finden, bevor wir wie Fliegen im Netz gefangen würden.

In meiner Verzweiflung entdeckte ich einen dunklen Tunnel, der zwischen den Felsen und monströsen schwarzen Wurzeln in die Tiefe führte. Dort schien nichts zu lauern, und die Wurzeln konnten uns nicht erreichen. Ich zog das Mädchen hinter mir her, gefolgt von Hesindiane, und kroch in den finsteren Tunnel.

Als meine Augen sich an das spärliche Licht gewöhnten, bemerkte ich die unzähligen Knochen, die den Boden bedeckten. Einige glänzten noch feucht und dunkel. Der Anblick ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ein fahles Licht schimmerte plötzlich in der Dunkelheit vor uns, und ich entzündete rasch eine Laterne. Das Licht fiel auf den bräunlichen Teppich aus Knochen, der den Boden bedeckte, und der Gestank von Fäulnis lag schwer in der Luft.

In einer größeren Höhle entdeckte ich schließlich den Ursprung des Lichts, das auf einen metallenen Schild reflektierte. Der Schild war aus Zwergenstahl gefertigt, mit einer kunstvoll ziselierten Sonnenscheibe und dem Zeichen des Hohen Drachen Daradors.

Es war dieser Schild"
, berichtet die Geweihte und übergibt den gefundenen Schild der Kommission der Inquisition. "Von seinem Träger war kaum noch etwas übrig. Als ich den Blick zur eingestürzten Decke hob entdeckte ich einen natürlicher Schacht der sich über uns erstreckte, und rostige Eisensprossen, die hinauf führten. Neue Hoffnung keimte in mir auf.

Doch diese Hoffnung wurde durch das Brüllen einer Bestie jäh zerschlagen. Es war ein Tatzelwurm, ein Gromasch, der die Höhle wohl bewohnte und sich uns näherte. Hesindiane kletterte voran und ich half Lidda, die Sprossen hinaufzuklettern, bevor auch ich mich hochzog. Das Eisen knirschte gefährlich unter meinem Gewicht. Ich hatte gerade die Höhe der Höhlendecke erreicht, als ich das Monstrum aus dem Tunnel kriechen sah. Es spie eine schwarze Rauchwolke aus, die uns zu erreichen drohte. Die Kälte des Rauchs ließ meine Beine taub werden, und ich kämpfte darum, mich weiter hochzuziehen.

Mit letzter Kraft erreichte ich die schmale Öffnung und zog mich hindurch. Endlich, wir waren wieder im Wald, in der verfluchten Brache. Der Ort war mir vertraut. Wir befanden uns bei der Ruine der Schwarzdornmühle, wo ich mit meinen Gefährten vor zwei Monaten den Nachtalp Marek besiegt hatte. Jetzt wusste ich, dass wir nahe am Rand der Brache waren, nur wenige hundert Schritte von der rettenden Reichsstraße entfernt.

Trotz der Schmerzen, die meine Wunden mir bereiteten, raffte ich mich auf. Ich wusste, dass wir es schaffen konnten. Gemeinsam mit Hesindiane und dem Mädchen machte ich mich auf den Weg durch den lichter werdenden Wald. Der Schnee fiel immer dichter, und obwohl meine Kräfte schwanden, trieb mich die Hoffnung an. Als wir schließlich die letzten Bäume hinter uns ließen, sah ich das graue Band der Reichsstraße vor uns. Wir hatten es geschafft. Wir waren gerettet.

Noch in der Nacht kehrten wir nach Gareth zurück. Es war meine Pflicht die Übergabe der unheiligen Frucht, jenes dämonischen Giftes, zu verteilen. Denn nur wir wussten von dem geheimen Übergabeort an dem die Verbrecher den Käufer treffen wollten.
Ich erreichte die Wachstube Sonnengrund und schlug Alarm. Zusammen mit einer Gruppe von Gardisten erreichte ich die Nirgendgasse beim Hexenkessel am Krötenstieg wo die Verbrecher bereits warteten. Die Blaumäntel hielten sich versteckt und erst als der Kunde auftauchte schlugen sie zu.
Leider konnte er dennoch mit dem Gift entkommen, nur Isidian Winterkalt konnte ich stellen. Er wollte mich mit einem Feuerstrahl töten doch Darador hielt wohl seine schützende Hand über mich denn anstatt mich zu töten wurde der abtrünnige Magus von seiner eigenen Magie vernichtet.
Sein Leichnam nebst einem detaillierten Bericht befindet sich nun in der Criminal-Cammer zur weiteren Untersuchung. Mir bleibt nun wohl nur zu beten, dass der Kunde und das Gift noch rechtzeitig gefunden werden können."

Bei ihren letzten Worten blickt Praiala niedergeschlagen zu Boden.

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