Game Thread (IC)

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Idrasmine
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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Mon Apr 03, 2023 12:17 pm

Sie nickt müde und erschöpft. "Praios sei mit euch und ich danke euch für eure Besorgnis." Sie lächelt - auch wenn das Lächeln deutlich müde wirkt und sie nach dem gefühlt ewig andauernden Tag und all den Herausforderungen doch damit kämpft den letzten Rest des Weges zurückzulegen und nicht im Sattel einzuschlafen. "Ich benötige keinen Medikus, aber wenn ich möglichst schnell meine Reise fortsetzen könnte, wäre ich euch sehr verbunden."

"Wie ihr wünscht, euer Gnaden", antwortet ihr der Torwächter. "Wenn es sonst nichts gibt, dass unsere Aufmerksamkeit verlangt wünschen wir euch eine gute Reise", fügt sein Kollege hinzu.

Praiala verabschiedet sich förmlich und setzt ihren Weg fort. Hinter dem gewaltigen Torbogen des Puniner Tores passiert sie den Hof der Wach- und Zollstation. Die Zollwache nickt ihr müde zu, macht sich aber ob ihres Ornates der Garether Praioskirche, trotz ihres befremdlichen Zustands, nicht die Mühe sie anzusprechen.

Als sie die Zollstation hinter sich gelassen hat und der Puniner Straße nach Norden folgt steigt Praiala wieder in den Sattel. Obwohl das Arenaviertel der ärmste Teil der Altstadt ist erkennt man doch den großen Unterschied zum Südquartier an den Häusern, den Auslagen der Geschäfte und der Kleidung der Bürger.
An der Adlerstraße biegt sie Richtung Osten ab und passiert das Immanstadion das mit seinen steinernen Tribünen noch über die Dächer der Garether Altstadt hinausragt.
Patroullierende Stadtwachen und geschäftiges Treiben beherrschen selbst zu dieser Nachtstunde den mit Straßenlaternen beleuchteten Arenaplatz, das Zentrum des Viertels.
Am Stadion vorbei reitet Praiala in die Rohal-Allee die nach Osten leicht ansteigt und sie auf die Tempelhöhe führt. Dieses im Südosten gelegene Stadtviertel rund um Hesinde- und Rahjatempel zieht seit je her Künstler und Wissenschaftler von tadellosem Ruf an. Viele Gebäude zeigen ornamentale Kunst aus der Rohalszeit, Spruchbalken an Häuserfronten und Büsten erinnern an Weisheiten vergangener Zeit. Bänke, beschauliche Brunnenplätze und kleine Haine laden bei Tage zum Dichten, Diskutieren, Grübeln wie auch zum leichten Leben bei Gesang und Wein ein. Zu dieser Nachtstunde finden sich hier wenige Spaziergänger, nur einige junge Pärchen aus reichen Garether Familien die in warmen Pelzmänteln die traute Zweisamkeit im Tanz der Schneeflocken genießen.
Der Pentagontempel, die bedeutendste Sakrale des Hesindekultes Garetiens ragt mit seiner meisterhaften Kuppel umgeben von einem Kreis aus 20 Blutulmen hoch empor in den nächtlichen Himmel. Der Ort strahlt gerade zu dieser späten Stunde eine besondere Stille und Gelehrsamkeit aus.
Vorbei am Hesindeplatz erreicht Praiala schließlich den Admiral-Sanin-Bogen und das dort gelegene Hotel Handelsherr. In diesem zugegebenermaßen teuren Hotel ist Praiala mit ihren Gefährten schon seit einigen Monden eingemietet. Das Hotel dient vielen Spitzeln, Höflingen und Gerüchteschmieden als Treffpunkt, ein Umstand der der Gruppe gelegentlich nützte um rasch an Informationen zu gelangen.

Da das Handelsherr über einen eigenen Mietstall verfügt stellt Praiala zuerst einmal das Pferd unter. Der Stallmeister wird des Nachts nur von einem Stallknecht vertreten, dieser erkennt die Geweihte, belästigt sie aber nicht mit Fragen bezüglich ihres nächtlichen Treibens sondern kümmert sich unverzüglich um das edle Reittier.
In der holzgetäfelten Empfangshalle jedoch wird sie sogleich von einem Pagen mit einer Flut von Fragen bedrängt denn ihre unerwartet lange Abwesenheit und die Besorgnis ihrer Gefährten haben auch beim Hotelpersonal schnell die Runde gemacht.
Sie erfährt, dass sich derzeit nur einer ihrer Freunde im Handelsherr befindet, der zyklopäische Zauberer Dariÿon Karadimas.
Praiala trägt dem Pagen auf ihr etwas zu Trinken und zu Essen auf das Zimmer zu bringen, nebst einem Krug warmen Wassers und sauberen Tüchern um sich zu reinigen. Einen Badezuber zu füllen wird mehr Zeit in Anspruch nehmen und so lässt die Geweihte dies für den nächsten Tag vorbereiten.

Ihrem Freund Dariÿon steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben als er Praiala sieht. Er umarmt sie und überschüttet sie mit einer Unzahl von Fragen. Die Geweihte beantwortet ihm nur die wichtigsten, denn sie ist viel zu erschöpft und als der Page ihr das Essen auf das Zimmer bringt müssen weitere Antworte ohnehin warten.
Praiala fällt wie ein wildes Tier über das Essen her, doch ihr Magen macht ihr schnell klar, dass sie vorsichtig sein muss.
In der Zwischenzeit konzentriert sich der Zauberer darauf eine magische Gedankenbotschaft an ihren gemeinsamen Freund, den maraskanischen Magier Tejeran von Sinoda, zu senden. Als er dies beendet hat erklärt er Praiala, dass Tejeran bereits seit Tagen beinahe ununterbrochen in der Gestalt eines Roten Marans, eines großen, maraskanischen Greifvogels, die Dämonenbrache überfliegt und nach ihrer verschollenen Freundin absucht. Nun da ihre Gefährtin aufgetaucht ist wird er bald zurückkehren, doch zuvor fliegt er die Straßen nach Süden und Westen entlang der Brache ab um ihren anderen Gefährten, den Ritter Alawin von Rabenstein und die Zwergin Xolame Tochter des Xolrosch zu finden. Denn beide suchen so wie ihre Freundin Idrasmine die Straßen entlang der Brache ab und befragen Passanten und Dorfleute in der Hoffnung ein Zeichen von Praiala zu finden.

Nach dem Essen zieht Praiala sich zuerst einmal um und wäscht sich, wobei sie mit nassen Haaren vor dem Kachelofen der Suite der Helden vor Erschöpfung einschläft.
Im Hotel Handelsherr, Gareth, Mittelreich
Als sie am nächsten Tag erwacht stellt sie fest, dass die Sonne schon hoch am winterlichen Himmel steht. Dariÿon hat sie offenbar ins Bett gebracht, sehr wahrscheinlich mit Hilfe eines Transversalis. Auch wurde ihre Wäsche, ihre Rüstung und ihr Geweihtenornat gewaschen und geputzt.
Ihre Freunde sind allesamt zurückgekehrt und so frühstückt sie im Kreise ihrer Gefährten die überglücklich sind sie wohlbehalten wiedergefunden zu haben.
Nun ist auch die Zeit Fragen zu beantworten und von ihren Erlebnissen zu berichten.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Fri Apr 07, 2023 12:06 pm

Nach einem späten aber langen Frühstück nimmt Praiala das bestellte Bad, das Hotelpersonal hat hierfür eine gekachelte Wanne neben dem Hauptkamin des Hauses mit Wasser vorbereitet. Ein almadaner Paravento wurde als Sichtschutz aufgestellt und eine Magd bringt ihr Seife, Kamm, Bürste und Badetücher.
Nachdem die Geweihte gewaschen und sich in sauberes Gewand gekleidet hat kehrt sie auf das Zimmer zurück. Dort wartet Idrasmine mit Hesindiane und Lidda auf sie. Die Straßenwächterin und das Bauernmädchen sind ebenfalls noch in der Nacht angekommen und haben ebenfalls bis jetzt geschlafen.

"Es freut mich euch wohlbehalten hier zu sehen", begrüßt Praiala die Beiden. "Die Bande von jugendlichen Verbrechern wurde festgenommen, der Magier Isidian Winterkalt ist tot. Ich werde zur Criminal-Cammer aufbrechen um den Stand der Ermittlungen zu erfragen. Wollt ihr mich begleiten? Es würde auch helfen wenn ihr eure Aussagen über des Erlebte zu Protokoll gebt."

Hesindiane nickt pflichtbewusst und nimmt das Mädchen an der Hand.
Zusammen mit Idrasmine und Tejeran verlassen sie das Handesherr und durchqueren die winterliche Altstadt.

Wenig später erreichen sie die Garether Criminal-Cammer, die Kriminal-Abteilung der Stadtgarde. Das Gebäude, ein ehemaliges Hotel, befindet sich neben dem Wehrheimer Tor, dem nördlichen Stadttor Gareths.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Wed Aug 16, 2023 11:59 pm

Mit ihrem tief empfundenen Glauben an die Wahrheit im Herzen und der Entschlossenheit, Gerechtigkeit walten zu lassen, betritt Praiala die Garether Criminal-Cammer. In ihren geweihten Gewändern fühlt sie sich hier ungewöhnlich in der nüchternen Umgebung der bürgerlichen Ermittler der Stadtgarde.
Ein Amtsdiener führt sie, Hesindiane, Lidda sowie Idrasmine und Tejeran in das Büro von Inspektor Roderick, einem hartgesottenen Ermittler mit einem scharfen Verstand und einem skeptischen Blick auf alles Übernatürliche.
Mit geradezu drakonischer Strenge berichtet Praiala von den dunklen Machenschaften des abtrünnigen Magiers Isidian Winterkalt, dessen verkohlter Leichnam letzte Nacht hierher überstellt wurde. Sie beginnt bei seinem Versuch die Geweihte mit Zauberei zu vernichten, was ihn jedoch selbst das Leben kostete. Darauffolgend berichtet sie von der Übergabe eines gefährlichen Giftes durch den Zauberer und seine Schergen beim Hexenkessel im Sonnengrund an einen Unbekannten, das Einschreiten der Blaumäntel, den Kampf und wie es ihr gelang den Magus zu stellen.
Die anwesenden Ermittler hören Praiala sehr geduldig zu und vergleichen hin und wieder ihre Aussagen mit den ihnen vorliegenden Unterlagen. Unterdessen kündet das beinahe ununterbrochene Kratzen eines Federkiels auf Papier davon, dass ihre Worte von einem Amtsschreiber peinlichst genau niedergeschrieben werden.
In Folge erzählt Praiala von dem schwarzen Turm in der Dämonenbrache in dem der Zauberer und seine Komplizen sich vor dem Gesetz versteckten und die Reichsstraße sowie die umliegenden Dörfer überfielen.
Sie bittet erst die Straßenwächterin Hesindiane von sich und ihrer Entführung zu berichten und schafft es dann mit sehr viel Feingefühl und Behutsamkeit Lidda, das entführte Bauernmädchen, zu einer knappen Erzählung zu bewegen.
In den Augen von Inspektor Roderick kann Praiala klar erkennen, dass der grausame Mord an Liddas Familie, ihre Entführung und Verschleppung, für die Beamten der Criminal-Cammer keine unbekannten Gräueltaten darstellen, doch zeigt er sich dem Mädchen gegenüber sehr warmherzig und liebevoll in seinen Worten.
Schließlich berichtet die Geweihte noch von ihrer eigenen Entführung, der Erschlagung zweier jugendlicher Anhänger Isidians und der Inbrandsetzung des schwarzen Turmes durch ihre eigene Hand.
Erst danach berichtet sie von der Ritualkammer, und den Chimären in den Kellergewölben, zeigt den Ermittlern die mitgebrachten Schriften und erwähnt die alte Frau die den schwarzen Turm ihr Heim nannte. Sie berichtet auch von der uralten Chimäre die von den Anhängern Isidians für eine Göttin gehalten und gerufen wurde, von der grausamen Ermordung der Schatzsucher Ron und Quinn, und schließlich von dem Versuch der Verbrecher Lidda an eine dämonische Wesenheit zu verkaufen. Zu guter Letzt beendet sie ihren Bericht mit der Beschreibung jener Frucht, die das niederhöllische Gift enthält, welches die Verbrecher vom Harkola erhielten, und das von ihnen schlussendlich an jenen Unbekannten übergeben wurde, welcher es offenbar beauftragt hatte. Jenes tödliche Gift, das nun wahrscheinlich dafür eingesetzt werden wird eine Person von großer Macht und Einfluss feige zu ermorden.

Roderick scheint skeptisch was die übernatürlichen Teile von Praialas Bericht betrifft, wirkt aber gleichzeitig fasziniert von der Erzählung. Obwohl er in keinem Wort die Wahrheit des Erzählten in Frage stellt erkennt die Geweihte doch, dass er sich in spirituellen Belangen auf die Expertise von Beratern verlässt.

Nachdem Praiala ihren Namen unter den Bericht des Amtsschreibers gesetzt hat werden sie und ihre Gefährten zum Haupteingang geleitet.

"Werden sie uns glauben?", fragt Hesindiane schließlich, als sie das Gebäude verlassen haben.
"Davon bin ich überzeugt.", antwortet Praiala ihr. "Die Geständnisse der von der Stadtwache gefangenen Verbrecher werden mit unseren Worten übereinstimmen. Sie werden versuchen sich gegenseitig zu verraten um sich Straffreiheit zu erkaufen und dabei unsere Aussagen bestätigen. Am Ende wartet auf sie jedoch in jedem Fall der Scharfrichter."
Schweigend gehen sie durch die Gassen der Altstadt, doch erfüllt der Gedanken an die Hinrichtung der Verbrecher ihre Herzen nicht mit Gräuel sondern Erleichterung. Erleichterung darüber, dass der Schrecken der ihnen von den Verbrechern angetan wurde ein Ende gefunden hat, keine weitere Person mehr dies durch ihre Hand durchleben muss und die Gewissheit, dass die Zwölfgötter über jene ihre schützende Hand halten die rein im Herzen sind.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sun Aug 20, 2023 9:04 am

Praiala und ihre Gefährten setzen ihren Weg durch die verwinkelten Gassen von Alt-Gareth fort. In der eisigen Stille der winterlichen Altstadt wirbeln sanft ifirnsweiße Schneeflocken vom Himmel herab. Der frische Schnee knirscht leise unter den Schritten ihrer Stiefel und verschluckt viele der üblichen Geräusche der Stadt.
Die Passanten denen sie begegnen eilen fest in warme Kleidung gehüllt an ihnen vorbei.
Der kalte Wind trägt den Duft von Schnee und altem Stein mit sich, während sie den Weg zum Angbarer Tor nehmen.
Vor dem Stadttor hat sich, wie um diese Tageszeit üblich, eine kleine Schlange gebildet. Ein buntes Gemisch aus Reisenden, Händlern mit Ochsenkarren, Gruppen von Pilgern, jungen Handwerkern auf der Walz, fahrendem Volk mit Lauten, Flöten, Jonglierbällen, und bunten Gewändern. Alle warten sie mehr oder weniger geduldig darauf von den Torwachen kontrolliert zu werden.
Etwas wird es wohl dauern bis sie passieren können, doch in ihren warmen Wintergewändern macht ihnen die Wartezeit wenig aus.
Ein alter Bettler in zerschlissenen Gewändern hält zitternd seine kalten Hände um eine Schüssel, während er um Almosen bittet. Praiala lächelt ihm freundlich zu und legt eine Münze in seine Schüssel, bevor sie von den Torwachen herangewunken wird.
Der hochgewachsene Gardist benötigt nur einen kurzen Blick auf Praialas Ornat und das Wappen auf Idrasmines Rüstung und winkt sie wortlos durch den steinernen Torbogen.

Jenseits des Angbarer Tores erstreckt sich die Greifenstraße durch die Weststadt, einen wohlhabenden Bezirk, in dem sich Tempel, Kunstgalerien, Auktionshäuser, Villen reicher Bürger, das Magistrat und die Kaiserthermen befinden.
Auf ihrem Weg entlang der Reichsstraße passiert die Geweihte den Mühlenspeicher, einen künstlichen Teich, dessen aufgestautes Wasser in den trockensten Sommermonaten die Mühlen der Stadt mit Wasser versorgt. Am Rand des belebten Platzes bieten Händler ihre Waren feil und allerlei Volk hat sich um kleine Bretterbuden versammelt, in denen heiße mit Wein versetzte Früchtetees und süßes Backwerk verkauft werden.
Eine Gruppe von Kindern baut einen Schneemann in einer Ecke des Platzes und lacht fröhlich während Andere auf dem zugefrorenen Mühlenspeicher Schlittschuh laufen.
Der Frohsinn und die Leichtigkeit der Menschen hier lässt den Gefährten die Schrecken der vergangenen Tage unwirklich erscheinen während es ihnen selbst doch schwerfällt sich selbst so froh und unbekümmert zu fühlen.
Ohne zu verweilen gehen sie weiter entlang der Greifenstraße bis sich vor ihnen die majestätischen Mauern der Stadt des Lichts erheben.
Die prächtige Tempelstadt des Götterfürsten, einst reiche und herrliche Schloßstadt der Kaiser des Lichtes, - und noch heuer uneinnehmbare (denn Praios wacht darüber) Feste und Freistatt der Boten des Lichtes und ihres vieltausendköpfigen Gefolges, dem Kaiser nicht untertan und allein dem Erhabenen gehorsam.
Gut 500 auf 400 Schritt umfaßen die gleißend weißen Mauern, und dahinter finden sich gut und gerne zwei Dutzende an schloßgleichen Gebäuden: Vom Tempel der Sonne einmal abgesehen, wurden sie allesamt einst in den Jahren der Herrschaft der Priester-Kaiser errichtet. Aus kostbarem Weißstein sind die mächtigen Mauern gefügt, aus zinnoberrotem Ziegelstein die Dächer und aus güldenem Holz die Läden der mannshohen Fenster.

Praiala hält direkt auf den Haupteingang zu, das gewaltige Praiostor. Die fest verschlossenen, schmiedeeisernen Torflügel zeigen kunstvolle Wappen der Kirche nebst stolzen Greifen und sind groß genug, so dass das Tor bequem von einer Prunkkutsche durchfahren werden kann.
Als ihre Gefährten erkennen, dass die Geweihte direkt auf das riesige Haupttor zuschreitet halten sie einen Augenblick inne und fallen ein paar Schritt hinter der Priesterin zurück. Das Tor ist geschlossen und wird doch nur den Erleuchteten und dem hohen Adel aufgetan, eine Anstrengung die üblicherweise zum Reichstag, der Krönungszeremonie des Kaisers, unternommen wird, zu der aller Adel des Reiches geladen ist um dem Regenten ihren Treueschwur zu erneuern.
"Praiala?", hört die Geweihte hinter sich noch die fragende Stimme ihrer verwunderten Freundin Idrasmine, doch da haben sie auch schon den Torbogen erreicht.
Drei Gestalten stehen hier, geschützt vor Wind und Schneetreiben, zwei schwer gerüstete Ordenskrieger der Sonnenlegion die hier ihren Dienst versehen sowie ein hagerer, junger Akoluth mit rotem, krausem Haar und einem kurz geschnittenen Horasbart.
"Ehrwürden! Ich wusste es! Ich bin ja so froh euch zu sehen!", sprudelt es aus ihm heraus.
"Praiovin", antwortet ihm die Geweihte ruhig, "Es ehrt mich, dass ihr das Vertrauen in mich nicht verloren habt und viele Tage lang hier in der Kälte ausgeharrt habt."

In kurzen Worten erzählt Praiala was ihr zugestoßen ist während sie entlang der weißen Mauern zum nördlichen Einlass, dem Rittertor, schreiten.
Hier wird die Geweihte kurz aufgehalten, denn gewöhnlichem Volk ist es nur zu gewissen Anlässen erlaubt den heiligen Boden der Stadt des Lichts zu betreten. Nachdem Praiala der Torwache erklärt hat, dass es sich bei ihrem Geleit um Personen handelt die ihre Erlebnisse bei ihrer Prüfung zur Ordentlichen Inquisitionsrätin bezeugen können wird sie darüber informiert, dass Diesen der Zugang dennoch verwehrt wird bis ihre Anwesenheit von höherer Stelle verlangt wird.
"Wir kehren in der Zwischenzeit in der Greifenstube ein", schlägt Idrasmine vor. "Lasst einfach nach uns rufen wenn wir gebraucht werden."
"Habt dank", antwortet ihr Praiala, nickt ihren Gefährten zu und wendet sich wieder der Torwache zu.
Gefolgt vom Akoluthen Praiovin, dem Inquisitionsgehilfen, der sie zu- und von der Dämonenbrache begleiten sollte, durchquert sie das Rittertor und erreicht den Tempel der Sonne.

Der vom heiligen Owilmar von Gareth errichtete Haupttempel ist des Herrn Praios höchstes Heiligtum und das wohl höchste von Menschenhand errichtete Bauwerk auf ganz Dere. Unglaubliche 271 Halbschritte ragt die gülden-rotgläserne Kuppel hinauf in den winterlichen Himmel.

Entlang der von marmornen Säulengängen gezierten Außenmauer, umgeben von einer Baumreihe aus Bosparanien, umrundet Praiala den Tempel und erreicht das Tor der Sonne. Das vergoldete, schmiedeeiserne Haupttor des Tempels ist ebenfalls geschlossen, benötigt es doch ein ganzes Banner der Tempelgarde um es zu öffnen. So betritt die Geweihte das Heiligtum durch das kleine Tor des Firungestirns zur Rechten des Haupttors.
Sogleich erreicht sie die Halle des Himmels, die von gewaltigen Jochbögen und Kreuzgewölben getragene und mit vier mächtigen Pfeilern gestützte Haupthalle des Heiligtums. Auf den Säulen haben Steinmetze die Greifen
Aventuriens und die Taten der Heiligen Lechmin von Weiseprein - der ersten Geweihten, die mit den Geflügelten sprach - verewigt.

Umgeben wird die Halle des Himmels in alle Richtungen von einer Vielzahl von Gemächern. Stand der gewaltige Tempel der Sonne zur Zeit seiner Erbauung doch zunächst allein auf lieblichem Felde, darum finden sich hinter seinen schrittdicken Mauern auch Gemächer für den Boten des Lichtes (dereinst der Kaiser), die Wahrer der Ordnung, die Räte des Kaisers, den Garde-Kapitän, die Geweihten bei Hofe und schließlich das Söldlingsvolk, - all die, die heutzutage Gemächer in den weitläufigen
Palästen der Stadt des Lichtes ihr eigen nennen, lebten einmal in den Mauern des Tempels der Sonne. Und noch in unsern Praiosläufen beherbergt die heilige Halle an die dreihundert Frauen und Mannen.

"Wartet hier, wie euch aufgetragen wurde", flüstert Praiovin respektvoll. "Ich werde eure Rückkehr dem Protokoll entsprechend ankünden."
Die Geweihte nickt in stummer Zustimmung und so entfernt er sich leise.

Die majestätische Halle des Himmels erfüllt sie mit Ehrfurcht und Demut, aber auch einem Gefühl der Vertrautheit und Geborgenheit. In diesem Augenblick fühlt sie, wie die Anspannung, die sie seit ihrer Rückkehr belastet hat, von ihr abfällt.

Hier im Licht des Herren wird ihr bewusst, dass sie der Gefahr entkommen ist, den Schrecken und den grauenhaften Erlebnissen. Sie lebt, hat es geschafft zu überleben, und kann endlich durchatmen. Das ständige Gefühl, dass jeden Moment etwas Schlimmes passieren könnte, weicht von ihr. Sie kann sich entspannen und fühlt sich leichter.

Praiala atmet tief durch, sammelt ihre Gedanken und kniet andächtig nieder, den Blick empor gerichtet gen Alveran. Hier beginnt sie, Praios aus vollem Herzen zu danken, dass sie dieses Abenteuer überlebt hat. Sie hat der Dämonenbrache die Stirn geboten und all die Pein und die Qualen überstanden und hat überlebt.
Während sie betet, spürt sie, wie noch mehr Anspannung von ihr abfällt. Ihr Glaube und die gewohnte Tätigkeit des Gebets helfen dabei.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Tue Aug 22, 2023 1:38 pm

Einige Zeit später, Praiala ist mit ihren Gedanken noch in das Gebet vertieft, kehrt der Akoluth in die ehrwürdige Halle des Himmels zurück.
"Ehrwürden", spricht Praiovin sie respektvoll mit ruhiger Stimme an, "die Kommission wird noch zur Tsastunde des heutigen Praioslaufs erneut zusammenkommen."
Die Geweihte überlegt kurz und stellt fest, dass ihr noch vier oder fünf Stunden bis zur Anhörung bleiben.
"Im Lechmin-Zimmer des Palasts des Lichtboten.", setzt Praiovin seine Erklärung fort. "Auf, dass ihr ihnen vom Verlauf eurer Prüfung berichtet.
Euer treues Pferd habe ich in den Stallungen der Stadt des Lichts untergebracht."

Der Akoluth lächelt Praiala zu, seine Augen strahlten im sanften Schein des Lichts der hochheiligen Halle.
"Ach ja, und bevor ich es vergesse, hier ist ein Passierschein für die Torwachen der Tempelgarde. Damit sollten sie euren Gefährten Einlass gewähren. Ich habe ihn für euch aufgesetzt und vom Erleuchteten Praiomaer von Darbonia unterfertigen lassen."
Mit diesen Worten reicht er Praiala ein gefaltetes Schreiben auf dem das Siegel der Lichtei Gareth prangt.

"Ich danke euch, Praiovin", antwortet die Geweihte. "Ich werde mich pünktlich dort eintreffen, doch nun brauche ich ein wenig Zeit zur Kontemplation und für meine Gebete."

Der Akoluth nickt, wünscht Praiala viel Erfolg und verlässt in respektvoller Stille die Haupthalle des Tempels.

Praialas Gedanken wandern zu den Prüfungen, die sie durchgestanden hat, den Momenten des Zweifels und der Verzweiflung.
Ob ihre Taten vor dem Illuminaten und dem Großinquisitor für wert befunden werden und ob sie nun zur ordentlichen Inquisitionsrätin berufen wird wird sich zeigen. Doch in ihrem Herzen weiß sie, die wahre Prüfung ihres Glaubens im Auge des Herren des Lichts, die hat sie bestanden. Nicht nur hat sie im Angesicht von Tod, Schmerz und Verzweiflung ihren festen Glauben nie verloren, sondern ging gestählt und entschlossener denn je daraus hervor. Sie kniet und betet, dankt dem Herren Praios inbrünstig für seinen Beistand, seine Lehren, die ihr die Richtung weisen und ihr ein Licht sind selbst an den finstersten Orten Deres.

Sie denkt darüber nach, was sie aus diesen Erfahrungen gelernt hat, wie ihr Glaube und ihr eiserner Wille sie aufrecht gehalten haben. Sie reflektiert über die Schrecken und Gräuel, die sie gesehen und erlebt hat, und überlegt, wie sie sich für die Zukunft besser darauf vorbereiten kann.
All dies geht Praiala durch den Kopf während sie beginnt sich geistig auf den Bericht vor der Inquisition vorzubereiten.

Für eine Weile versinkt sie in tiefem Gebet und fühlt dabei auch wie noch mehr Anspannung von ihr abfällt - die gewohnte Tätigkeit und ihr Glaube helfen dabei. Erneut wandern ihre Gedanken zu dem was sie erlebt hat - weniger mit Blick auf die reinen Fakten wie sie in der Criminalkammer geschildert hat und mehr dem, welche Prüfungen sie erlebt hat - welche Gräuel - und vor allem was sie daraus für sich und ihren Glauben gelernt hat. Wie oft die Versuchung da war zu zweifeln, aufzugeben... und wie sie doch immer wieder Stärke in ihrem Glauben gefunden hat - mitunter ihr Glaube und ihr eiserner Wille fast das einzige gewesen zu sein scheinen, das sie aufrecht gehalten hat oder ihr es ermöglicht hat weiter zu machen und nicht aufzugeben. Aber dennoch..die Momente des Zweifels und der Verzweiflung. Und immer wieder all die Schrecken und Gräuel die sie gesehen und erlebt hat und überlegt was sie hätte besser machen können - woraus sie für sich lernen kann - nicht nur rein für sich und ihren Glauben aber auch für zukünftige Situationen, denen sie sich als Geweihte wohl in der Zukunft stellen wird.

Als sie den Tempel schließlich verlässt, fühlt sie sich leichter, gestärkter und bereit, der Kommission gegenüber zu treten. Der Stress und die Unsicherheit haben nachgelassen, und sie tritt mit einem zufriedenen Lächeln hinaus vor den Tempel der Sonne wo sie den Blick noch einmal dankend gen Himmel richtet.

Schließlich macht sie sich auf den Weg zum Gasthaus Greifenstube, wo sie sich nach den anderen Mitgliedern der Gruppe umsieht.

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