Game Thread (IC)

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sat Oct 29, 2022 11:32 am

Praiala schwingt sich in geübter Routine aus dem Sattel. Als sie unbewusst den Sitz ihres Sonnenszepters kontrolliert fällt ihr Blick auf die festgezurrte Armbrust und den Bolzenköcher. Beim Anblick der Waffe und der damit verbundenen Erinnerungen steigt Ekel in ihr auf. Angewidert lässt sie sie dort hängen. Was wenn die Schurken mit solchen Waffen ausgerüstet sind? Mit einem Schild könnte sie sich schützen. Hastig nimmt sie das gefundene Schild zur Hand und bindet es mit einem frischen Lederband am Unterarm fest. Die Bewegung ist sichtlich ungeübt, aber es wird sie dennoch schützen und allein durch das Enblem manchen Angreifer zurückschrecken lassen.
Dann hebt sie die Blendlaterne und führt das Pferd an den Zügeln durch den steinernen Torbogen in den Innenhof der Wachstube.
Breite Lachen aus Regenwasser bedecken den gepflasterte Boden. Zu ihrer Rechten erkennt die Geweihte ein halb geöffnetes Scheunentor. Ist dies der Stall? Im Freien möchte sie das edle Ross bei dieser Kälte auch nicht anbinden.
Sie hält inne und überlegt. Als sie Schritte hinter sich hört und sich umwendet erkennt sie zwei Gestalten die durch den Torbogen von der Straße aus auf sie zukommen. Einer alt und gebeugt, mit einem langen Bart und buschigen Augenbrauen unter einer Gugel aus festem, braunem Filz. Der andere jung und zaundürr in abgenutzter Lederkleidung. Nur ein kaum merklicher Flaum um die Lippen des Heranwachsenden lässt einen werdenden Bart erahnen.
Während der Alte das Scheunentor öffnet und eine Laterne entzündet die an einem Querbalken von der Decke hängt verbeugt sich der Junge etwas ungelenk. "Wir kümmern uns um ihr Pferd", sprudelt der Jüngling der Geweihten entgegen und möchte ihr die Zügel beinahe entreißen.
Sein ungebührliches Verhalten scheint ihm dabei selbst aufzufallen, er errötet und fügt mit unsicherer Stimme noch hinzu: "Ein sehr schönes Pferd das sie da haben."

Ein Blick durch das Scheunentor lässt Praiala einen recht unbenutzt, jedoch sauber, wirkenden Stall mit zwei verwaisten Koben erkennen.
Da sie die Blaumäntel nicht unnötig warten lassen will antwortet die Geweihte schnell: "Passt mir gut auf ihn auf. Ich bin bald zurück. Praios mit euch."
Praiala wendet sich um und marschiert durch den Torbogen hinaus in Richtung Straße. Währenddessen kann sie hinter sich ein Klatschen hören und die raue, scheltende Stimme des Alten. "... Weibel ... benehmen lehren! ... beigebracht habe ... nicht ihr Pferd ... Brandzeichen ... linke Hinterhand ... kein Pferd der Kirche ..."
Am Eslamsweg wartet der Leutnant mit sechs Blaumänteln. Der Rest der Gardisten ist in der Zwischenzeit wohl schon losmarschiert. Als die Geweihte bereit ist beginnt sich auch der verbliebene Trupp in Bewegung zu setzen.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sat Oct 29, 2022 8:12 pm

So mancher nächtliche Passant bleibt beim Anblick der Blaumäntel stehen, wenige grüßen und einige verschwinden eiligst in einer der dunklen Seitengassen.
Als der Trupp an der Sankt-Yasinthe-Tränke links einbiegt und die Magistrale mit ihren Wohlstand zur Schau stellenden Fassaden verlässt, breitet sich das wahre Bild des Sonnengrundes vor ihnen aus.
Die engen, verwinkelten Gassen die vom Krötenstieg aus abzweigen sind voll von Unrat und Kehricht sodaß es der Praiotin schwer fällt den Gardisten zu folgen ohne in irgendeinen Abfall hineinzusteigen. Der Geruch von Fäkalien, Fäulnis und Verwesung liegt drückend in der Luft und sammelt sich im kalten Wetter wie ein schwerer Dunst in den Gossen. In all dem Gerümpel, den teils verfallenen Steinhäusern und baufälligen Katen ist es in der Dunkelheit schier unmöglich sicherzugehen in keinen Hinterhalt zu geraten. Ob dieser Tatsache scheint der glatzköpfige Leutnant seinen Männern ein schnelles Vorgehen befohlen zu haben. Hier und da gibt er ein geübtes Handzeichen in einer Manier die die Geweihte an das Atak - die Handzeichen- und Gebärdensprache der Diebe - erinnert. Die Gardisten rücken geübt vor, geben sich gegenseitig Deckung und sichern jede Seitengasse.
Dennoch fühlt sich Praiala schutzlos, ausgeliefert. Bei all den Abzweigungen hat sie schon keine Ahnung mehr wie sie zur Hauptstraße zurückkommt. Es wäre so einfach in diesem Gewirr aus verwinkelten Gassen, Ecken, und Durchfahrten mit ihren so zahlreichen, lichtlosen Winkeln, Türöffnungen, Fensterschlitzen und überkopf verlaufenden Dachbalken im Dunkel zu lauern und die Blauröcke in einem überraschenden Überfall zu überwältigen.
Dann beginnt es erneut zu schneien. Erst fallen nur einige wenige Flocken doch schon bald ist die eiskalte Nachtluft erfüllt von tanzenden Schneeflocken die die Sicht noch weiter erschweren.

Plötzlich gibt der Leutnant das Zeichen anzuhalten. Die Gardisten verschwinden ohne einen Laut in den zahlreichen Schatten und Praiala, die sich mit dem Leutnant hinter eine Häuserecke zurückzieht, schließt schnell die Klappe ihrer Blendlaterne und blickt sich vorsichtig um.
In der Gasse vor ihr führt eine Treppe über eine Reihe, verwitterter Stufen in die Dunkelheit und das Schneetreiben empor.
Jetzt erst nimmt die Geweihte die Silhouetten der verhüllten Gestalten wahr die sich vor ihnen auf der Stiege im Schutz der Nacht versammelt haben. Wohl sieben Personen glaubt sie ausmachen zu können die beinahe reglos dastehen.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Wed Dec 28, 2022 1:27 pm

"Leutnant", flüstert Praiala ihm zu und deutet nach oben zu den Dächern. "Schützen?"
Kurz erwägt der Anführer der Gardistentruppe die Worte der Geweihten und blickt langsam an den Dachkanten und Fensteröffnungen der baufälligen Gebäuden empor, dann schüttelt er den Kopf.

Die Gestalten in der Dunkelheit scheinen weiterhin nur reglos dazustehen.
Was ist da los? Warten sie?
Praiala merkt wie schnell ihr Atem geht und ihr Herz pocht aufgeregt.
Beruhige dich!, muss sie sich selbst in Erinnerung rufen um ihre Sinne nicht zu beeinträchtigen und sich gänzlich auf die Silhouetten der Verbrecher
konzentrieren
Sinnenschaerfe
KL
IN
IN
TaW
Mod.
13
15
15
12
-13
Idrasmine hat 3w20 gerollt:
20, 2, 10
TaP*
Anmerkung: Die Erschwernis setzt sich wie folgt zusammen:
-10 Nacht bei Sternenlicht (KuK 122)
-3 Schneetreiben
zu können.

Reglos wartet die Geweihte ab und lauscht in die Nacht hinein. Die Gestalten in der Gasse vor ihr sind in der Dunkelheit und dem Schneetreiben kaum noch zu erkennen. Die Zeit scheint so zäh wie Baumharz zu fließen und der Praiotin kommt es vor als würde Stunde um Stunde vergehen während sie mit den Blaumänteln abwartet ob nicht doch jemand auftaucht um sich mit den Verbrechern zu treffen und ihnen das dämonische Gift abzunehmen.
Hier und da vernimmt sie ein Flüstern doch es ist zu leise um irgend etwas davon zu verstehen. Der Leutnant lauscht ebenfalls aus ihrem Versteck hinter der Häuserecke in die Nacht hinein. Langsam und lautlos spannt er die Sehne seiner Armbrust.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sun Feb 19, 2023 9:40 pm

Schon packt der Leutnant etwas das an einem Lederband um seinen Hals baumelt, führt es zum Mund und ein lauter, schriller Ton erklingt als er kräftig in die Signalpfeife bläst.

Mit einem Mal kommt Bewegung in das Schneetreiben in der Gasse. Praiala erkennt noch nicht was genau vor sich geht doch folgt sie dem Leutnant, der mit schnellen Schritten auf die Treppe zueilt, die Armbrust im Anschlag.

"Halt! Keine Bewegung!", erschallt sein Warnruf und als Praiala erkennt, dass die finsteren Gestalten ihrerseits die Waffen ziehen fügt sie mit kräftiger Stimme hinzu: "Im Namen der Inquisition! Die Waffen nieder!"

Sofort entbrennt ein unübersichtliches Handgemenge. In dem Durcheinander aus Gardisten und finsteren Schurken die mit blankem Stahl aufeinander losgehen bleibt Praiala vorsichtig zurück, umgeht die Stiege seitlich und erkennt, dass auch von hinter den Gestalten Gardisten herangekommen sind.

In der Mitte der Verbrecher befindet sich der Magier, Isidian Winterkalt, zusammen mit einem Mann, dessen Tyros-Prahe-Bart unter der großen Kapuze seines Mantels hervorragt. Das muss der Käufer sein, schießt es Praiala durch den Kopf, denn der Mann sieht anders aus als die Verbrecher und seine eigentümliche Barttracht ist besonders unter Alchemisten verbreitet.

Mit gezücktem Sonnenszepter nähert sich Praiala den Beiden als sie plötzlich von zwei Kämpfenden abgedrängt wird. Bis sie wieder freies Blickfeld auf die Mitte des Geschehens hat ist ihnen nichts mehr zu sehen. Suchend blickt die Geweihte sich im Getümmel um. Dann erblickt sie die schmale, dunkle Lücke zwischen den Häusern. Dahin müssen sie verschwunden sein. Mit dem Kampf hier in der Gasse dauert es jedoch sicher zu lange um dorthin zu gelangen.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Tue Feb 21, 2023 6:35 pm

Wenn der Durchlass zur Nebengasse führt, denkt sie, dann kommen sie in die Zwielichtgasse. Die Gardisten sind völlig in den Tumult verwickelt, von ihnen ist keine Hilfe zu erwarten, also nimmt die Geweihte die Quergasse hinter ihr und rennt los in die Dunkelheit. Wenn sie schnell genug ist kann sie ihnen vielleicht den Weg abschneiden.

Völlig außer Atem erreicht Praiala die Zwielichtgasse. Dicht an dicht tanzen die Schneeflocken im Licht ihrer Laterne. Dort bewegt sich etwas. Verdammt, die beiden Männer sind schnell gewesen, gerade kommen sie aus dem schmalen Durchlass vor ihr.
Isidian erkennt Praiala sofort und bleibt abrupt stehen während der Alchemist hinter ihm in die Dunkelheit davonrennt.

"Ihr!?!", ist das einzige Wort das über seine bebenden Lippen kommt und es liegt mindestens gleich viel Wut und Hass darin wie Verwunderung. Mit seinem zerzausten, weißen Haar, der finsteren Robe und dem vor Zorn entstellten Gesicht wirkt der Anführer der Verbrecher völlig wahnsinnig.

Den Magierstab in den Linken streckt der Zauberer Praiala die rechte Faust entgegen, Mittel- und Zeigefinger ausgestreckt und auf die Geweihte zeigend.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Fri Feb 24, 2023 10:01 pm

Ungerührt erwidert Praiala seinen Blick, hält jedoch nicht inne sondern nähert sich ihm weiter während sie mit kräftiger Stimme erwidert: "Ergebt euch im Namen der heiligen Inquisition".
Mit schnellen Schritten geht sie auf Isidian Winterkalt zu. Sie muss dem Zauberer zuvorkommen. Mit dem Sonnenszepter holt sie zu einem kräftigen Schlag aus und hebt dabei den linken Arm mit Schild und Laterne empor.

Die Luft um den Magier beginnt plötzlich zu flimmern und der Reigen von tanzenden Schneeflocken um ihn herum steigt durch starke Hitze empor. Flammen schießen aus seiner ausgestreckten Hand.

"Ignifaxius!"

Zu spät, wird es Praiala gewahr. Isidian Winterkalt ist schneller als sie und sein Zauber wird sie vernichten. "Darador hilf!", stößt sie hervor, ihre Gedanken an den hohen Drachen des Lichts und Patron der Antimagie gerichtet, in der schmalen Hoffnung der Zauber würde durch göttliche Fügung scheitern.

Doch noch bevor die Geweihte den Zauberer erreicht wird sie von der baumdicken Flammenlanze getroffen. Das magische Feuer schlägt ihr unvermittelt und mit der Glut eines ausbrechenden Vulkans entgegen.

In einem Liedschlag ist alles vorbei. Knackend zerbirst das Glas der Laterne. Kleidung, Haut und Haare werden von dem plötzlichen Ausbruch elementarer Gewalt eingeäschert.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sat Feb 25, 2023 5:21 pm

Finsternis umgibt die Geweihte als das grelle Licht der Flammen schlagartig verschwindet. Die schnell abnehmende Welle der Hitze brennt auf ihrer Haut und der abstoßende Gestank von verbranntem Stoff und Fleisch steigt ihr in die Nase.

Dennoch spürt sie keinen Schmerz. Die Kälte der herab rieselnden Schneeflocken tut gut auf der Haut die von der Glut des magischen Feuers versengt wurde.

Langsam gewöhnen sich die Augen an die beinahe lichtlose Nacht. Sie spürt das gewohnte Gewicht von Rüstung und Waffe. Etwas glimmt dort in der Finsternis. Die Eindrücke setzen sich schließlich zu einem klaren Bild zusammen.
Nur zwei Schritt vor ihr liegt die glosende Leiche des Zauberers. Mitsamt Robe, Haut und Haaren wurde er von den magischen Flammen bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Einzig der Zauberstab, der noch von der verkohlten Hand des Magiers umklammert wird, scheint gänzlich unversehrt.

Hat er sich selbst... ?
Verwirrt starrt Praiala auf die rauchenden Überreste. Dann bemerkt sie, dass der Schild in ihrer Linken noch immer starke Hitze ausstrahlt. Als sie mit dem Sonnenszepter weit ausgeholt hat brachte sie den Schild wie ein Gegengewicht unwillkürlich zwischen sich und den Zauberer. Isidians Zauber muss den Schild getroffen haben, denn der Zwergenstahl ist immer noch glühend heiß. Doch wieso hat die Feuerlanze sich nicht durch den Schild gebrannt? Praiala hatte gesehen wie derartige Zaubersprüche selbst besten Stahl durchschlugen und einschmolzen.

Noch bevor Praiala ihre Gedanken klarer ordnen kann kündigt das Geräusch von sich schnell nähernden Schritten das Eintreffen von Gardisten an. Fünf Männer, die auf Geheiß des Leutnants beim Laden des Pfandleihers Grabensalb Stellung bezogen hatten, eilen aus der Hofdurchfahrt herbei.

"Beim heiligen Vitus!", entfährt es einem der Blaumäntel beim Anblick des verkohlten Leichnams.
"Geht es euch gut Hochwürden?", fragt ein Anderer während zwei der Gardisten dem geflohenen Alchemisten nacheilen.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sat Mar 04, 2023 4:44 pm

Noch immer verunsichert reagiert die Geweihte zuerst gar nicht auf die Frage sondern starrt immer noch auf die von Russ geschwärzte Leiche.
Erst einen Moment später dringt die Bedeutung der Frage zu Praiala durch. Die angespannte Kampfhaltung löst sich auf und sie blickt an sich herab um eine Antwort zu finden. Sie verspürt keine Schmerzen und scheint auch sonst äußerlich nicht verletzt.
Erst nickt sie dem Gardisten nur zu, der sie gefragt hat, dann jedoch antwortet sie ihm mit anfangs zögernder, dann jedoch kräftiger Stimme: "J-ja, ich ... Ja, es geht mir gut. Praios und Darador sei Dank hat seine Magie ihn nur selbst vernichtet".

Dem geflohenen Alchemisten nachzueilen scheint vergeblich in Anbetracht seines Vorsprungs und der großen Anzahl von Gassen und Winkeln die diesen Teil des Südquartiers durchziehen. Praiala's Blick schweift über die ärmlichen Häuser der nächtlichen Zwielichtgasse. Hier und da scheint der Aufruhr bereits neugierige Blicke anzuziehen, denn nach und nach sind Bewegungen in der Dunkelheit zu erkennen sowie Lichter die durch die Ritzen einzelner geschlossener Fensterläden schimmern zeugen von entzündeten Kerzen oder Talglichtern der Bewohner.
Die Leiche des Magiers alleine zu lassen scheint der Geweihten nicht ratsam - jedenfalls nicht ohne sie zuvor untersucht zu haben.
Entschlossen nimmt Praiala die Laterne, die einer der Blaumäntel ihr reicht, und beginnt den verkohlten Körper näher in Augenschein zu nehmen.
Noch immer steigt Hitze von ihm auf und hier und da, wo eine dünne Rußschicht abblättert glimmt eine rötliche Glut. Die gefütterten Lederstiefel sind nur oberflächlich verbrannt, die größte Hitze scheint die Brust getroffen zu haben. Die Linke Hand umklammert den Magierstab, der gänzlich unversehrt ist. Zwei goldene Ringe scheinen die Flammen auch überstanden zu haben. Sollte Isidian irgendwelche Papiere mit sich geführt haben dürften diese wohl mit ihm verbrannt sein, denn Praiala kann keine Umhängetaschen oder ähnliches sehen und die Robe, mitsamt entwaigen Außen-, oder Innentaschen ist vollkommen verbrannt und zerböckelt bei Berührung zu Asche.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sun Mar 26, 2023 2:38 pm

Praiala weiß, dass sie den Körper hier nicht allein lassen kann. Sie will sicherstellen, dass der Leichnam nicht geplündert wird. Wenn der Tote nicht seinen Weg über die Inspektoren der Stadtwache zum Boronsanger findet wäre es möglich, dass der Geist des Magiers nicht in Borons Hallen gelangt. Ein Gewaltverbrecher wie Isidian Winterkalt könnte im schlimmsten Fall als Nachtalp zurückkehren und schreckliches anrichten. Außerdem, so denkt sie, ist es wichtig sicherzugehen, dass die Blaumäntel den Leichnam als Beweismittel mitnehmen um gegenüber dem Bund des Weißen Pentagramms die Wahrheit über seinen Tod beweisen zu können. Die weiße Gilde gilt zwar als rechtschaffen aber ihre weltliche Macht ist immens.
So kniet sie sich neben den Körper, schlägt das Zeichen des gebrochenen Rades über dem Leichnam und betet leise für seine Seele: "Herr des Todes, sieh hernieder auf diesen Menschen, dessen Wirken beendend ist. Lass deine göttliche Gerechtigkeit den Urteilsspruch finden für diesen Deresohn. Schicke deinen Raben aus, diese rastlose Seele zu fangen. Möge Golgari sie führen vor Rethon, die Allwissende und möge seine Seele nach deinem Urteil finden, was für sie bestimmt ist."

Es dauert nicht lange, bis sie die Schritte der restlichen Stadtwachen hört, die langsam durch die Gasse kommen. Praiala erhebt sich und tritt in den schwachen Schein der Laternen, die sie tragen. Sie führen drei gefangen genommene Verbrecher mit, denen sie Beinketten angelegt haben die ihnen gerade genug Freiheit geben um langsam zu gehen. Zwei der Blaumäntel bewachen sie mit der Armbrust im Anschlag. Der Leutnant der Wache, ein glatzköpfiger Mann mit Stiernacken und kantigem Kinn, nähert sich der Geweihten und fragt besorgt: "Was ist passiert, Ehrwürden?"

"Der Magus hat versucht mich mit seiner Zauberei zu töten, doch durch göttliche Fügung ging sein Spruch nach hinten los", antwortet Praiala leise. "Ich glaube es ist offensichtlich, dass er tot ist. Er sollte aber weg von der Straße und gründlich untersucht werden. Ich denke der Bund des weißen Pentagramms wird ihn auch examinieren wollen."

Der Leutnant nickt und gibt seinen Männern Anweisungen, den Tatort zu sichern und nach Hinweisen zu suchen. In der Zwischenzeit blickt Praiala sich um und betet still für die Seele des Magiers die sich so weit entfernt hat vom Weg der Rechtschaffenheit zu der sich die Magiergilde der er angehörte bekennt.

Es dauert eine Weile und es hat sich bereits ein Kreis von Neugierigen um den Tatort gebildet, aber schließlich kommt eine Gruppe von Stadtwachen mit einer Trage um den Leichnam zur Garether Criminal-Cammer zu bringen.

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Re: Game Thread (IC)

Post by Idrasmine » Sun Apr 02, 2023 9:32 am

Nachdem der verbrannte Körper des Magiers aufgeladen wurde begleitet Praiala die Blaumäntel durch die Zwielichtgasse. Als sie die Magistrale erreichen teilt sich der Trupp. Eine Gruppe wendet sich nach Norden in Richtung Puniner Tor um die Leiche des abtrünnigen Magus in die Altstadt zu bringen. Der Leutnant hingegen tritt mit einigen seiner Männer den Rückweg zur Wachstube Sonnengrund an. Die Gefangenen führen sie mit um sie im Verließ der Wachstube zu inhaftierten bis der Fall aufgeklärt ist und sie für ihre Vergehen bestraft werden. Zu diesen zählt zumindest der bewaffnete Angriff auf die Garether Stadtgarde, den Worten der Praiotin zufolge jedoch noch weit schwerere Verbrechen. Die Geweihte überlegt kurz und entscheidet sich dann kurzerhand dem Leutnant zu folgen um das Pferd abzuholen.

Wenig später reitet Praiala auch schon wieder den Eslamsweg zurück gen Norden. Nur einen knappen Bericht hat der Leutnant aufgesetzt, die Geschehnisse im Hexenkessel umrissen, sich die Aussagen der Praiotin notiert und unterschreiben lassen. Praiala hat sich eine Abschrift erbeten, sie gefaltet und in der Innentasche ihres verdreckten Geweihtenornats verstaut.
Bald schon erhebt sich vor ihr das südliche Stadttor Alt-Gareths welches das Arenaviertel mit dem Sonnengrund verbindet und damit einer der wenigen Zugänge in die von der hohen Stadtmauer umgebene Altstadt.
Praiala zügelt das Pferd und schreitet langsam dahin, mit der Laterne den Weg erleuchtend. Sie erreicht noch vor dem verlandeten Stadtgraben die Barbakane, das aus Hartsteener Granit errichtete Vorwerk, welches das Tor vor Orkhorden, Ritterhaufen und der zürnenden Volksmasse der Elendsquartiere gleichermaßen schützt. Fackeln brennen in den Haltern und erhellen die gepflasterte Hauptstraße auf der zu dieser Nachtstunde nur wenige Bürger zu sehen sind. Hier vor dem Tor ist die Straße menschenleer. Die Durchfahrt des Vortores ist mit einem hochgezogenen, eisernen Fallgatter versehen. Links und rechts ragen Geschützstellungen auf in denen sich Rotzen, schwere Ballisten und anderes für den Kriegsfall benötigte Gerät befindet. Auf der Wehrkrone, acht Schritt über dem Boden und auf die Reichsstraße ausgerichtet, erkennt die Geweihte zwei mächtige Onager. Seit dem zweiten Orkensturm ist der Geweihten bewusst, dass diese Schutzmaßnahmen keineswegs übertrieben sind.
Das Pferd an den Zügeln führend passiert sie das Fallgatter der Barbakane und schreitet über den Damm, der an dieser Stelle den Stadtgraben unterbricht, der sonst überall die hohe Stadtmauer umgibt. Auf dem Damm der über den trockenen Graben führt wird man sonst oft von Bettlern bedrängt, doch zu dieser Nachtstunde im kalten Boronmond scheinen sich auch diese in wärmere Ecken zurückgezogen zu haben.

Hinter dem Graben, ragen die beiden gewaltigen Tortürme über 60 Schritt hoch in den Nachthimmel und vermitteln schon von weitem die Größe und Macht Alt-Gareths. Die Südfassade zeigt unheimliche Gargylenfratzen, die prächtigen Reliefs der acht Stadtheiligen, sowie Steinplatten, die dem Pilger sämtliche Tempel Gareths anzeigen. Die vier Torflügel aus Steineiche sowie Fallgatter auf jeder Seite sind weit geöffnet und bieten genug Platz um selbst mit einer großen Kutsche das Tor durchqueren zu können.
Zwei gerüstete Stadtgardisten stehen in der von Fackeln hell erleuchteten Tordurchfahrt wache und blicken der Geweihten entgegen wie sie mit der Laterne in der Hand, das Pferd hinter sich herführend auf sie zukommt.

"Euer Gnaden", grüßt sie der größere der beiden Wachen. Sein Blick gleitet über das von Schlamm und Dreck verkrustete, an zahlreichen Stellen von spitzen Ästen zerschlissene und Blutbefleckte Ornat. Auch ihr Rucksack und die Haare der Geweihten sind mit Schlamm verklebt, einzig ihr Gesicht und ihre Amtsinsignien konnte sie mit dem Wasser aus Idrasmines Wasserschlauch reinigen. Das gefundene Schild der Sonnenlegion jedoch, glänzt ganz im Gegensatz zu ihrer sonstigen Erscheinung völlig unbefleckt im Licht der Fackeln. "Bei den Heiligen! Seid ihr überfallen worden? Geht es euch gut? Braucht ihr einen Medikus?"
Zu seinem Kollegen hin brummt er leise doch unmissverständlich: 'Das Südquartier ist zur späten Nachtstunde wahrlich nichts als ein Haufen von Beutelschneidern und Räubern und Mordbuben.'

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