Den Hira hinauf

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Den Hira hinauf
Auf dem Hira (Von Hitalan flussaufwärts), Maraskan

Im Morgengrauen kehren Tejeran und Idra mit den entführten Jugendlichen zurück in das Dorf Hitalan. Sie sprechen mit den Familien, schlagen ihnen vor für eine Zeit unterzutauchen und geben ihnen eine kleine finanzielle Unterstützung mit auf den Weg.
Die Helden überreden den Fischer Ferujian Walkertjiar sie zu begleiten um schneller voranzukommen, denn der Hira besitzt verschiedenen Nebenarme die sich im Dschungel erstrecken und die Expedition unnötig Zeit kosten könnten.
Als die Helden noch vor Sonnenaufgang aufbrechen um den Hira weiter hinauf zu rudern ist von der Adlergarde noch nichts zu sehen. Insgeheim hoffen die Helden, dass die Soldaten gar nicht zurückkehren werden um nach den verschwundenen Jugendlichen zu suchen.

Die Expedition rudert den ganzen Tag den Hira flussaufwärts durch den Dschungel. Es ist deutlich zu spüren, dass die Regenzeit begonnen hat, denn immer wieder ergießen sich große Regenmassen über die immergrünen Wälder. Der Dschungel strotzt vor Lebenskraft in bunten Farben und Formen und in den Regenpausen wimmelt es vor Insekten und kleinen Tieren. Aus dem Unterholz des Ufers dringt das laute Kreischen, Quasseln, Rascheln, Brüllen und Plappern unzähliger Urwaldbewohner zu ihnen herüber.

Dank ihres einheimischen Führers kommt die Expedition gut voran. Gegen Abend schlägt Ferujian vor zu einem ihm bekannten Rastplatz im Dschungel zu rudern an dem die Expedition ein Nachtlager aufschlagen kann. Als sie die Stelle erreichen steigt Alawin ins Wasser um das Boot ans Ufer zu ziehen. Dabei findet er heraus, dass sich in dem Gewässer nicht nur hunderte glitzernder Fische und Insekten sondern auch scheußliche Blutegel tummeln.

Die Helden errichten einen Lagerplatz, spannen die Zeltplanen von Baum zu Baum und hängen darunter die Hängematten auf. Aufgrund der starken Regenfälle ist es aussichtslos ein Feuer zu entzünden und so schmieren sich die Helden mit Stinkmirbel ein um sich vor den Insekten zu schützen und verzehren ihren ungekocht genießbaren Proviant.
Zu später Stunde beginnt Ferujian von maraskanischen Legenden zu erzählen, darunter auch die Geschichte des nicht-toten Mädchens Mahabjida.

Die Geschichte des nicht-toten Mädchens Mahabjida

Lasst mich euch von Mahabjida erzählen, Bruderschwestern. Sie wuchs zu der Zeit auf, als sich die Fremdijis über das Benisabayad hermachten, in dem Hochmut, sie hätten ein leichtes Spiel. Viele unserer Bruderschwestern kämpften tapfer, andere flohen, manche in das nächste Leben. Und dann standen sie klagend vor Bruder Boron.
Seine junge Schwester Tsa hörte dies und sagte zu dem Traurigen: “Bruder, sieh doch nur, wie sie das Geschenk, das ihnen gegeben ist, vergeuden und von sich werfen. vergessen sie denn, was so offensichtlich ist? Ich fürchte, dass sie gleich wieder den neuen Körpern entfliehen wollen, die ich ihnen geben werde.”
Der Schweigsame nickte bedächtig. Als er dann sprach, hatte er sich seine Worte gut überlegt: “Lass uns einer von ihnen zeigen, was das Geschenk bedeutet.”
So sprach er, und Mahabjida, ein junges Mädchen, starb – und starb doch nicht.
Ich sehe den Zorn in euren Augen flackern, doch ehe ihr euch erbost, Bruderschwestern; hört gut zu: Die wandelnden Toten sind ein Teil des Hässlichen, doch dies ist eine Lektion der Zwölfgeschwister und damit ein Teil von Rurs Plan.
Mahabjida war es also gegeben, zu erkennen, wie wertvoll das Geschenk des Lebens ist. Sie reiste durch das Land und erkannte all die Wunder; die uns so alltäglich erscheinen und die wir darum geneigt sind zu vergessen. Und als sie genug gesehen hatte, da schickte ihr Schwester Tsa einen Helfer und gab ihr das Geschenk zurück, das sie und ihr Bruder ihr kurzfristig genommen hatten.
Ich traf Mahabjida. Sie selbst erzählte mir von dem, was sie auf ihrer Reise erlebte und was ihr geschah, als ihr· zweites Leben begann. Sie beschrieb die Eindrücke der großen Stadt Sinoda, der kleinen Dörfer auf dem Land und der gewaltigen Lebenskraft des Dschungels – und ihre Augen leuchteten dabei. Sie erzählte von Freundschaft und von der Zartheit einer menschlichen Berührung, dass mir Tränen vor Rührung über die Wangen Liefen. Da weinte sie mit mir und freute sich darüber; am Leben zu sein.
Dann zog sie weiter um auch anderen zu berichten. Als sie ging aber, da gab sie mir etwas mit, das ich auch euch sagen möchte: “Vergesst nie, Bruderschwestern: Die Welt ist schön!”

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Als Ferujian die Geschichte zu Ende erzählt hat berichten die Helden von ihrer Begegnung mit Mahabjida. Von ihrer ersten Begegnung als sie vom Untot gezeichnet erschien, von ihrem Gespräch mit den Hochgeschwistern von Sinoda, ihrer Reise zum Kloster der Denker und dem verbotenen Tal der Zurückgebliebenen in dem die Seelen der Verstorbenen die nicht bereit waren ins nächste Leben aufzusteigen wandeln. Vom Haran der Lebensbäume und seinem Geschenk das Mahabjida in den Kreis der Wiedergeburt zurückführte.

Ferujian und die Tulamiden hören den Helden staunend zu und als Idra schließlich zum Beweis der Echtheit ihrer Geschichte das Schwert Dendrium präsentiert, das Mahabjida’s Onkel, der Schwertschmied Garalor von Sinoda, ihnen schenkte, applaudieren sie begeistert.

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Auf dem Hira (Flussaufwärts), Maraskan

Die Expedition gerät in einen Hinterhalt maraskanischer Rebellen. Tejeran wird dabei von einem mit Kelmon vergifteten Bolzen beinahe tödlich getroffen. Glücklicherweise gelingt es Ferujian die Rebellen durch seine Rufe zu überzeugen, dass die Expedition keine mittelreichischen Soldaten auf der Suche nach Rebellen sind.

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Auf dem Hira (Flussaufwärts), Maraskan

Am siebten Tag seit ihrem Aufbruch von Jergan erreicht die Expedition einen gewaltigen Wasserfall. Die Wassermassen des Hira stürzen über viele Meter von einem höher gelegenen Tal hinab.
Tejeran macht als roter Maran einen Erkundungsflug und bestätigt, dass der obere Flusslauf nicht mehr sinnvoll mit den Booten befahrbar ist.

Die Helden verabschieden sich von Ferujian, der den oberen Teil des Hira nicht kennt und zu seinem Heimatdorf Hitalan zurückkehren möchte. Sie lassen die Boote zurück, welche sie weit genug vom Ufer wegbringen und gut verstecken.

Schließlich setzt die Expedition ihre Reise zu Fuß fort. Die Ausrüstung wird aufgeteilt und so wandern die Helden mit schwerem Gepäck in das höher gelegene Tal. Als sie zu einem Dschungelgebiet kommen das von riesenhaften Baumspinnen bewohnt wird machen sie auf Alawins Wunsch hin einen Umweg der sie einen Tag kostet.

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Den Hira hinauf
Auf dem Hira (Flussaufwärts), Maraskan

Nachdem die Expedition am Oberlauf des Hira ankommt folgen sie ihm weiter Flussaufwärts bis sie den Zusammenfluss von Nuab und Hira erreichen.
Sie vermuten, dass sich die Ruinen von Cha’uch’navv eher nahe des westlich gelegenen Hira befinden als am östlich gelegenen Nuab. Das Westufer des Hira wird jedoch immer wieder von steilen Felsklippen gesäumt und so entscheiden die Helden zwischen den beiden Flüssen nach Süden vorzudringen. Dafür müssen sie jedoch den Nuab überqueren, der in diesem Bereich eine starke Strömung aufweist.
Idra gelingt es einen Urwaldriesen nahe des Flussufers zu finden und mit Kletterhaken und Seil auf die andere Flussseite zu schwingen.
Dort befestigt sie das Seil und die Helden können mit ihrer Kletterausrüstung eine Seilrutsche konstruieren über die sie die Ausrüstung und die anderen Expeditionsmitglieder hinüber befördern.

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Zwischen dem Hira und dem Nuab Südwärts, Maraskan

Die Expedition schlägt sich immer weiter nach Süden durch.
Plötzlich spüren sie ein Kribbeln wie von tausenden von Insekten die über ihre Haut krabbeln, können jedoch keine Kleintiere erkennen. Je weiter sie südwärts reisen, desto schlimmer wird das Gefühl und führt schlussendlich zu unkontrollierten Zuckungen begleitet von dem Gefühl den unsichtbaren Krabbeltieren hilflos ausgeliefert zu sein.
Die Magier erkennen, dass es sich dabei um eine Verzauberung handelt die die gesamte Gegend durchdringt. Sie vermuten, dass es sich um eine Art altechsisches Tabu handeln könnte, einem ewigen Verbot dieses Gebiet zu betreten um es vor Eindringlingen zu schützen.
Sie reden den Tulamiden gut zu und reisen kühn weiter gen Süden.

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Zwischen dem Hira und dem Nuab Südwärts, Maraskan

Der Erzmagier Rakorium berichtet, dass er spüren kann, dass sie sich ihrem Ziel nähern. Es scheint sich in südlicher Richtung hinter einem Höhenrücken zu befinden.
Die Expedition erklimmt einen Gebirgspass um den bewaldeten Höhenrücken hinter sich zu lassen. Bei ihrem Abstieg werden einige Träger von einer riesenhaften Disdychonda angegriffen, aber dank des beherzten Eingreifens der Helden gelingt es der fleischfressenden Pflanze ohne Todesopfer zu entkommen.

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Den Hira hinauf
Zwischen dem Hira und dem Nuab Südwärts, Maraskan

Der Dschungel in dieser Gegend wird immer düsterer und geheimnisvoller. Die Helden erwarten bald auf die Ruinen der Echsenstadt zu stoßen, die Spannung ist für alle deutlich spürbar.

Die Expedition erreicht schließlich eine lichtere Stelle im Dschungel, durch die die Sonne durchblitzt. Als sie in die Richtung weiter vordringen, stehen sie vor einem Krater mit gut 500 Schritt Durchmesser und vielleicht 30 Schritt Tiefe. Die Vegetation im Krater ist – völlig im Gegensatz zu den Urwaldriesen um den Krater herum – nicht höher als schulterhoch, scheint jedoch sehr dornig und unwegsam zu sein. Recht zentral ragt ein gewaltiger rabenschwarzer Baum empor. Der laublose, knorrige Riese, der wohl einen Durchmesser von 10 Schritt hat, ragt noch gut 30 bis 40 Schritt über den Kraterrand hinaus. Die unheilvolle Aura die von ihm ausgeht wird durch entfernt humanoide Züge in der Silhouette des Baumes – wie etwa Arme und eine zentrale Fratze – noch verstärkt. Jenseits dieses Gefühls ist die Szenerie aber wie auf einem dunklen Gemälde vollkommen ohne Bewegung.